Terezin, früher Theresienstadt liegt rund 50 km nordwestlich von Prag. Die 1780 gegründete habsburgische Festung wurde 1941 von den Nationalsozialisten zum "jüdischen Siedlungsgebiet" erklärt.
Letztlich war das "Muster-Ghetto" jedoch ein Durchgangslager für Auschwitz. Von den 15.000 Kindern, die nach Theresienstadt und von dort weiter nach Auschwitz deportiert worden waren, überlebten nur rund 100. Eines von ihnen, die heute in Prag lebende Malerin Helga Weissova, hatte zwischen ihrem 12. und 15. Lebensjahr mehr als 100 Zeichnungen vom Ghetto-Alltag angefertigt. Dieser beindruckende Film skizziert anhand dieser Bilder von Helga Weissova, historischer Fotografien und heutiger Aufnahmen vom Ort des Geschehens, die bedrängten Lebensumstände von einst aus der Perspektive jugendlicher Ghetto-Insassen: heimlicher Unterricht, Kultur im Ghetto, die Welt der Träume und die brutale Realität. Neben der Malerin selbst kommt die Vorsitzende der Initiative ehemaliger Häftlinge von Theresienstadt, Dagmar Lieblova, als Zeitzeugin zu Wort.
Nach einem Gang durch das Gestapo-Gefängnis "Kleine Festung", in dem Regimegegner verhört und zu Tode gefoltert wurden, appeliert der Film an unsere Bereitschaft, die Erinnerung wachzuhalten und an der Erhaltung von Gedenkstätten wie der von Theresienstadt/ Terezin aktiv mitzuwirken. Wir bedanken uns bei Jürgen Winkler († 2009) vom Niedersächsischen Verein zur Förderung von Theresienstadt/Terezin e.V. für die freundliche Genehmigung der Veröffentlichung des Films auf der Internetpräsenz von GELSENZENTRUM e.V.
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