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Gelsenkirchener Widerständler in der Resistance

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Die Resistance

Die Résistance (deutsch: Widerstand) ist der Sammelbegriff für die französische Widerstandsbewegung gegen die deutsche und italienische Besatzungsmacht sowie gegen die mit diesen kollaborierenden französischen Institutionen und Teile der französischen Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg. Sie war nicht einheitlich organisiert und geführt, sondern verfolgte im Sinne ihrer Trägerorganisationen verschiedene Ziele. Im Frühjahr 1943 gelang es Jean Moulin, einem Abgesandten General de Gaulles, die wichtigsten Gruppierungen zumindest auf allgemein gehaltene gemeinsame Ziele festzulegen und eine Koordinierungsinstanz zu etablieren.

Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Als Widerstand gegen den Nationalsozialismus, auch "antifaschistischer Widerstand" werden die Aktivitäten von Einzelpersonen, wie Georg Elser (1903 - 1945), Gruppen und Institutionen (Gewerkschaften, Kirchen, Parteien) in Deutschland während der Zeit des Nationalsozialismus bezeichnet. Sie setzten u.a. lange vor der Machtergreifung ein und hielten bis 1945 an. Der Widerstand formierte sich sowohl unkoordiniert in Einzelaktionen (Attentat Georg Elsers im Bürgerbräukeller) als auch professionell vorbereitet in weitausgreifenden Aktionen (20. Juli 1944). "Widerstand [gegen die NS-Diktatur] ist eine Provokation, welche die Toleranzschwelle des nationalsozialistischen Regimes unter den jeweils gegebenen Umständen bewusst überschreitet mit einer Handlungsperspektive, die auf eine Schädigung oder Liquidation des Herrschaftssystems abzielt." (Klaus Schönhoven)
Der politische Widerstand gegen die NS-Diktatur ist nach Richard Löwenthal als "bewusste politische Opposition" zu verstehen, die von der "weltanschaulichen Dissidenz" und der "gesellschaftlichen Verweigerung" abzugrenzen ist. Der politische Widerstand gegen die NS-Diktatur ist von ganz unterschiedlichen Menschen und Gruppierungen geleistet worden.

Quelle: Wikipedia

Gelsenkirchener Widerständler in der Resistance

Claudius, Eduard 29.7.1911 bis 13.12.1976, geb. in Buer (Gelsenkirchen) als Sohn eines Bauarbeiters; Ausbildung und Arbeit als Maurer; Gewerkschaftsfunktionär und Arbeiterkorrespondent; 1932 KPD; 1933 Verhaftung; 1934 Emigration in die Schweiz; 1936-1938 Interbrigadist im spanischen Bürgerkrieg, anschließend Internierung in Frankreich u. 1939-1945 in Schweizer Arbeitslagern (Witzwühl, Gordola); 1945 Angehöriger der oberitalienischen Partisanenbrigade "Garibaldi"; 1945 Rückkehr nach Deutschland.

Seidl, Henri 28.9.1900, geb. in Gelsenkirchen; Kämpfer der Internationalen Brigaden in Spanien; anschließend Frankreich; Angehöriger der Résistance.

Szinda, Gustav 13.2.1897 bis 23.9.1988, geb. in Blindgallen/Ostpreußen als Sohn eines Zimmermanns; VSch; Ausbildung zum Maschinenschlosser; 1920 Umzug nach Gelsenkirchen; 1920-1924 Teilnahme an den Kämpfen im Ruhrgebiet; 1924 KPD; 1925 RFB; 1933-1935 illeg. Tätigkeit mit Emigr. nach Amsterdam;1936-1938 Teiln. am spanischen Bürgerkrieg als Stabschef und Kdr. der XI. Internationalen Brigade; 1939 Übersiedlung nach Moskau; Mitarb. der Komm. Internationale; 1943-1945 Einsatz bei sowj. Partisanen, Ende Dezember 1945 Rückkehr nach Deutschland.

Zaisser, Wilhelm 20.6.1893 bis 3.3.1958, geb. in Rotthausen (b. Gelsenkirchen) als Sohn eines Gendarmerie-Wachtmstr.; VSch; 1910-13 Lehrerseminar in Essen; 1913/14 Militärdienst; ab Nov. 1916 Ltn.; 1918 USPD; 1919 KPD; 1920 Mitgl. d. milit. Ltg. der Roten Ruhrarmee; aus dem Schuldienst entlassen; März bis Juni 1924 milit.-pol. Lehrgang an der Militärschule der KI in Moskau; Juli 1927 bis März 1930 EKKI Auftrag in China; 1936 in Spanien milit. Berater b. 5. Regiment der spanischen Volksarmee; Nov.1936 Beförderung zum Brigadegeneral; bis 1938 als "General Gomez" in den Internationalen Brigaden; 1938 Rückkehr nach Moskau; beim dt. Überfall auf die UdSSR Mitarb. d. GLAWPURKKA; ab Nov. 1943 Lehrer f. Antifa-Kurse in Jusha, ab Mai 1944 an der Antifaschule in Krasnogorsk; Februar 1947 Rückkehr nach Deutschland.

Quelle: Gottfried Hamacher unter Mitarbeit von Andre Lohmar und Harald Wittstock: Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung "Freies Deutschland". Ein biographisches Lexikon; Berlin 2003

Le Chant des Partisans

Ami, entends-tu le vol noir des corbeaux sur nos plaines ?
Ami, entends-tu ces cris sourds du pays qu'on enchaîne ?
Ohé partisans, ouvriers et paysans, c'est l'alarme !
Ce soir l'ennemi connaîtra le prix du sang et des larmes.

Montez de la mine, descendez des collines, camarades,
Sortez de la paille les fusils, la mitraille, les grenades ;
Ohé les tueurs, à la balle et au couteau tuez vite !
Ohé saboteur, attention à ton fardeau, dynamite ...

C'est nous qui brisons les barreaux des prisons, pour nos frères,
La haine à nos trousses, et la faim qui nous pousse, la misère.
Il y a des pays où les gens aux creux du lit font des rêves
Ici, nous, vois-tu, nous on marche et nous on tue, nous on crève.

Ici chacun sait ce qu'il veut, ce qu'il fait, quand il passe;
Ami, si tu tombes, un ami sort de l'ombre à ta place.
Demain du sang noir séchera au grand soleil sur les routes,
Chantez, compagnons, dans la nuit la liberté nous écoute.

Friend, do you hear the crows' dark flight over our plains?
Friend, do you hear the muffled cries of the country being shackled?
Ahoy ! Resistants, labourers and farmers, the alarm has sounded!
Tonight the enemy shall know the price of blood and tears.

Come out of the mine, come down from the hills, comrades,
Take the guns, the munitions and the grenades from under the straw;
Ahoy killers, with bullets and knives kill swiftly!
Ahoy "saboteur", be careful with your burden of dynamite!

We're the ones who smash the bars of jails, for our brothers,
Hate pursuing us, it's hunger that drives us, dire poverty.
There are countries where people sleep in their beds and dream.
Here, you see, we walk and we kill and we die.

Here, each one of us knows what he wants, what he does when he passes by;
Friend, if you fall, a friend comes from the shadows in your place.
Tomorrow, black blood will dry in the sun on the roads
Whistle, companions, in the night, freedom listens to us.

Thea Saefkow, deutsche Widerstandskämpferin in der Résistance

Geboren als Theodora Brey am 11. November 1910 in Gelsenkirchen. Thea Saefkow war aktiv im Widerstand gegen das Nazi-Regime. Sie starb am 17. März 1990 in Berlin.

Die Tochter eines Bergarbeiters absolvierte eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete als Kassiererin und Detacheuse (Fachfrau für chemische Fleckentfernung). 1927 wurde sie Mitglied des KJVD und 1930 der KPD. 1932 arbeitete sie für die Bezirksleitung Ruhrgebiet der RGO. Im Dezember 1932 heiratete sie Anton Saefkow.

Wegen ihrer Beteiligung am antifaschistischem Widerstandskampf wurde sie von März bis Juli 1933 und im Oktober/November 1933 in Hamburg inhaftiert. 1935 emigrierte sie über Prag in die Sowjetunion, wo sie von November 1935 bis November 1937 die Internationalen Leninschule der Komintern besuchte. Nach ihrem Abschluss wurde sie zusammen mit Irene Wosikowski und Luise Kraushaar zur Unterstützung der KPD-Auslandsleitung West nach Paris geschickt, wo sie bei der Deutschen Volks-Zeitung arbeitete.

Im Mai 1940 wurde sie von den Franzosen im Camp de Gurs interniert. Zusammen mit ihren Genossinnen Luise Kraushaar und Irene Wosikowski gelang ihr die Flucht. Sie wurde Mitarbeiterin des Verbindungsdienstes für die illegale Wehrmachtarbeit der Résistance (CALPO) und leitete mit dem Kampfnamen Mado eine Widerstandsgruppe von Besatzungssoldaten der Wehrmacht mit Kurt Hälker, Hans Heisel, Arthur Eberhard und anderen, die militärisch wichtige Informationen für die Alliierten sammelten. Im August 1944 nahm sie im Frontabschnitt Lorient an der Befreiung von Paris teil und wurde anschließend eine enge Mitarbeiterin des Generalsekretärs der Bewegung Freies Deutschland in Frankreich, Harald Hauser. (...)

Aus: → Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Aus dem Arbeiter-Widerstand: Hugo Kapteina

Hugo Kapteina wurde am 23.6.1903 in Gelsenkirchen als Sohn eines Bergmanns geboren. Seine beiden Eltern starben früh. Zwischen 1924 und 1928 studierte er an verschiedenen Universitäten; seinen Lebensunterhalt verdiente er sich mit Gelegenheitsarbeiten.

Er übersiedelte 1928 nach Berlin und schrieb als freier Mitarbeiter für mehrere Zeitungen und Zeitschriften, u.a. für die "Welt am Abend" und den "Simplizissimus". Er sympathisierte mit der KPD ohne ihr anzugehören. 1933 schied er aus der gleichgeschalteten NS-Schrifttumskammer aus. Er arbeitete als Zeitungsbote und Anstreicher. Nebenher studierte an der TU im Abendstudium und war nach 1943 als Konstrukteur in der Firma Alkett in Berlin-Borsigwalde beschäftigt. Dort baute er eine Widerstandsgruppe auf, die sich an der Verbreitung illegaler Schriften und an der Störung der Kriegsproduktion des Betriebes beteiligte. Er unterstützte ausländische Zwangsarbeiter und bemühte sich, diese in die illegale Arbeit mit einzubeziehen. Er gab Flugschriften der Widerstandsgruppe weiter und verfasste das Manuskript "Die Gesellschaft".

Verhaftung und Tod

Nach seiner Verhaftung am 22.7.1944 und grausamen Verhören gelingt es ihm, aus der Untersuchungshaft zu fliehen. Im Februar 1945 erneut verhaftet, wurde er am 15.2.1945 vom NS-Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung zum Tode verurteilt. Am 20.4.1945 starb er unter dem Fallbeil im Zuchthaus Brandenburg-Görden.

Stolperstein verlegt

Hugo Kapteina gehörte zum Arbeiterwiderstand und wirkte 1943/44 in der Saefkow-Jacob-Bästlein-Gruppe, einer der größten Widerstandsorganisationen aus der Endzeit der Nazi-Diktatur. Am 12. September 2008 wurde ein Stolperstein für Hugo Kapteina in der Weserstraße 54, Berlin-Neukölln, verlegt. Gestiftet wurde der Stein von der IG Metall.

Siehe auch: karl-richter-verein.de


Andreas Jordan, Mai 2008

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