Pelzhaus Albert Gompertz, Gelsenkirchen Werbeschrift von 1922
Werbeschrift von 1922: Pelzwaren Gompertz, GelsenkirchenDas Pelzhaus Albert Gompertz, seinerzeit Bahnhofstrasse/Ecke KlosterstrasseDas große Spezialgeschäft, fachmännisch geleitet, ist die beste Einkaufsquelle; da der Fachmann durch seine jahrzehntelange, praktische Erfahrung nur selbst geprüfte, erstklassige Ware in den Verkauf bringt. Unter diesem Gesichtspunkte gründete im Jahre 1889 Albert Gompertz in Gelsenkirchen auf der Friedrichstraße (jetzt Schalker Straße) ein Spezial-Pelzwaren- und Herrenartikelgeschäft, durch das er sich zur Aufgabe stellte, zu mäßigen Preisen, eigene, deutsche und fremdländische Erzeugnisse bester Qualitäten den Verbrauchern Gelsenkirchens anzubieten. Der damaligen Größe unserer Stadt musste auch das Geschäft angepasst sein. Durch die streng reelle Geschäftsführung entstand dem jungen, großzügig geleiteten Unternehmen bald ein treuer Kunden- und Freundeskreis und so war es dem tatkräftigen und stets schaffensfreudigen Gründer möglich, an den weiteren Ausbau des Geschäftes zu denken. In einem größeren Lokale am "Alten Markt" wurde den Schau- uund Kauflustigen schon mehr gezeigt und geboten. Doch um allen gerecht zu werden und auch nach Außen dem Unternehmen das ihm gebührende Ansehen zu geben, war es nötig, dass das Geschäft in ein geräumiges Lokal mit den nötigen Fenstern an die Hauptgeschäftsstraße (Bahnhofstraße) verlegt wurde. Die Lösung der Lokalfrage unter gleichzeitiger Schaffung großer Arbeitsräume war nicht leicht und so glückte es erst im Jahre 1909, die für die Ausdehnung des Unternehmens notwendigen Räumlichkeiten in dem jetzigen Geschäftshaus Bahnhofstraße 22/24 und Klosterstraße 2 zu finden. Bild: Pelzhaus Gompertz, Schaufenster an der Klosterstrasse Hier konnte sich die Firma erst voll entfalten, mit dem empor blühen der Stadt und ihrer Einverleibung in die Reihen der Großstädte gleichen Schritt halten und auch wirklich Großstädtisches leisten. Die jetzigen 10 Schaufenster machten es möglich, den schaulustigen Passanten stets die neuesten Modeschöpfungen in Pelzwaren, Herrenhüten, Mützen und Schirmen zu zeigen. |
Der geräumige Verkaufsraum bietet den Käufern angenehmen Aufenthalt, die einzelnen Abteilungen sind nunmehr erheblich vergrößert und bringen eine Auswahl, die jedem Geschmack Rechnung trägt und von keinem Fachgeschäft übertroffen wird. Ganz besonders vergrößert ist die Abteilung Pelzwaren. Durch die Schaffung einer modernen, geräumigen Kürschnerei unter persönlicher Leitung und bestem, fachmännisch ausgebildetem Personal bringen die Werkstätten des Pelzhauses Albert Gompertz das Vollendetste, was auf dem Gebiete der feinen Pelzwaren-Fabrikation geleistet werden kann. Weit über den Rahmen der Stadt Gelsenkirchen sind heute die Erzeugnisse der Pelzwarenfabrik Albert Gompertz bekannt und wegen ihrer Güte, der künstlerischen Ausführung, sowie des verarbeiteten, hochwertigen Fellmaterials geschätzt und begehrt. Bild: Pelzhaus Gompertz, Innenansicht Bereits in den Jahren 1912 und 1913 wurden dem Kürschnermeister Albert Gompertz für besonders hervorragende Leistungen auf dem Gebiete der Pelzverarbeitung anlässlich der Neuheitenausstellung in Leipzig durch den Verein deutscher Kürschner die Goldene Medaille und Ehrenurkunde verliehen. |
Bis auf den heutigen Tag ist es die vornehmste Aufgabe des Hauses Gompertz, seinen großen Kundenkreis fach- und sachgemäß zu bedienen. Ständige, eigene Vertreter am größten Pelz-Stapelplatze verbilligen den Einkauf des Rohmaterials und setzen bei nur eigener Herstellung die Firma in die Lage, ihre Kunden stets zu den allerbilligsten Tagespreisen zu beliefern. Ausgesuchtes, edelstes Pelzwerk sind neben dem Preise die Hauptvorzüge der eigenen Erzeugnisse. Maßanfertigungen und Umarbeitungen werden durch besonders geschultes Personal ausgeführt. Großzügig angelegte Konservierungsräume geben den Bewohnern Gelsenkirchens und Umgegend Gelegenheit, Pelzwaren und Wintersachen während der Sommermonate sicher gegen Motten aufbewahren zu lassen.
Das Spezialhaus Gompertz, im unserer Stadt gelegen, ist mit dem prächtigen Geschäftshause eine Zierde Gelsenkirchens und erfreut sich nicht nur bei den Bürgern unserer Vaterstadt, sondern wie auch schon gesagt, über deren Grenzen hinaus größter Beachtung, Wertschätzung und Beliebtheit. Die Firma Albert Gompertz zählt heute zu den ersten Adressen Deutschlands.
Aus: Deutschlands Städtebau Gelsenkirchen, erschienen 1922 Andreas Jordan, Dezember 2007
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