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Ein jüdischer Brauch

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Mahnmal auf dem Friedhof Horst-Süd

Das Mahnmal im Mai 2009Bild: Das Mahnmal auf dem Friedhof Horst-Süd im Mai 2009 ohne Steinchen zum Gedenken an die jüdischen Mädchen und Frauen aus Ungarn.

Ein jüdischer Brauch, der sich auf vielen jüdischen Friedhöfen beobachten läßt, ist die Ehrung der Toten durch ein vom den Besuchern der Gräber und Gedenkorte auf den Grabsteinen abgelegtes Steinchen. Dieser Brauch ist weltweit auch an den Mahnmalen für die Opfer der Shoa zu beobachten. Auf dem Horster Südfriedhof befindet sich ein Denkmal für die mehr als 150 ungarischen Mädchen und Frauen, die im September 1944 bei Bombenangriffen auf das Hydrierwerk der Gelsenberg Bezin AG ums Leben kamen. Als Jüdinnen war ihnen der Zutritt zu Bunkern und Splitterschutzgräben verboten, schutzlos waren die Menschen den Bombenangriffen der Alliierten ausgeliefert. Die Mädchen und Frauen waren aus dem KZ Auschwitz in das Außenlager des KZ Buchenwald auf dem Gelände der Gelsenberg Benzin AG in Gelsenkirchen-Horst deportiert worden und mußten dort Zwangsarbeit verrichten.


Ich habe Sie gekannt...

In den Jahren 2005 bis Mai 2009 legten viele Besucher kleine Steinchen auf diesem Mahnmal auf dem Friedhof Horst-Süd ab, teilweise reisten die Menschen aus dem Ausland an, um mit dieser Geste ihren Angehörigen zu gedenken. "Ich habe diesen Menschen gekannt" ist eine der Interpretation dieses Brauches. Bei einer Reinigung des Mahnmals im Mai 2009 sind dann die dort abgelegten Steinchen in Unkenntnis der besonderen Bedeutung und Symbolik oder fehlendem Respekt vor diesem Brauch entfernt worden.

Mahnmal 2005 - 2009

Aufnahmedatum der Fotos von links oben beginnend: 9. November 2005, 17. März 2006, 12. Januar 2007, 13. September 2007, 27. Januar 2008. Ein Angehöriger, angereist aus England am 12. September 2008.


Andreas Jordan, September 2009

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