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Iwan Semenichin

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Zur Zwangsarbeit nach Gelsenkirchen verschleppt

Der Iwan Semenichin, Jahrgang 1901, geboren in einem kleinen Dorf in der Nähe von Woronesh in Zentralrussland, geriet am 22. Mai 1942 in deutsche Gefangenschaft. Zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt, wurde er zunächst in das Kriegsgefangenen-Stammlager 326 (VI K) bei Stukenbrock interniert. Von dort wurde er in das Kriegsgefangenenlager Stalag VI A Hemer verlegt und schließlich dem "Arbeitskommando 1343 R" in Gelsenkirchen zugewiesen. Dort starb er am 14. Dezember 1942.

Personalkarte Iwan Semenichin, Stalag 326

Abb. 1: Peronalkarte Iwan Semenichin, oberer Teil

Personalkarte Iwan Semenichin, Stalag 326

Abb. 2: Peronalkarte Iwan Semenichin, unterer Teil

Hinter dem Kürzel "Arb. Kdo. Nr. 1343 R" verbirgt sich ein Zwangsarbeiterlager (Russen) der Deutschen Eisenwerke (Schalker Verein) an der damaligen Wattenscheider Straße (heute Ostpreußenstraße). Laut dem Eintrag auf der Personalkarte starb Iwan Semenichin am 14. Dezember 1942 in diesem Lager, angeblich an Herzschwäche. Iwan Semenichin wurde am gleichen Tag auf dem Südfriedhof in Gelsenkirchen-Horst begraben.

Bauplan Zwangsarbeiterlager Wattenscheiderstrasse 1942

Abb. 3: Bauplan Kriegsgefangenenlager Wattenscheider Straße (heute Ostpreußenstraße)

(...) Von Ende 1941 bis Juni 1943 wurden dort auf der spitz zulaufenden Fläche zwischen den heute noch vorhandenen Bahntrassen und der Wattenscheider Straße (heute Ostpreußenstraße) insgesamt fünf Wohnbaracken, eine Wasch- und Abortbaracke, eine Revierbaracke sowie eine Küchen- und eine Wachbaracke errichtet. Und obwohl die Planung des Lagers nur eine maximale Belegstärke von 500 Mann (108 je Baracke) vorsah, bereitete man seit August 1942 — und damit noch vor dem endgültigen Ausbau des Lagers - die Unterbringung von weiteren 200 Arbeitskräften an der Wattenscheider Straße vor. Schwierigkeiten sahen die DEW dabei jedoch lediglich in der Unterbringung der Wachmannschaften.

"Die Belegschaft unseres Gefangenenlagers an der Wattenscheider Straße wird von 500 auf 700 Mann erhöht, dementsprechend die Wachmannschaf im gleichen Verhältnis. Während die Gefangenenzahl durch Aufstocken der Betten in den gleichen Räumen untergebracht werden kann, muß für die Wachmannschaft eine neue Unterkunft geschaffen werden." [1]

Ehemaliger Standort des Kriegsgefangenen-Lagers an der damaligen Wattenscheiderstraße, Luftbild v. 1967

Abb. 4: Luftbild von 1967, Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers Wattenscheider Straße an der heutigen Ostpreußenstraße. In der Mitte der 1960er Jahren wurde das Gelände neu bebaut.

Standort des ehemaligen Zwangsarbeiter-Lagers an der damaligen Wattenscheiderstraße

Abb. 5: Das Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers Wattenscheider Straße an der heutigen Ostpreußenstraße.

Quellen:
[1]: Roland Schlenker in "Ihre Arbeitskraft ist auf das schärfste anzuspannen" - Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterlager in Gelsenkirchen 1940-1945. Essen, 2003
Abbildungen:
1, 2: Personalkarte: Verteidigungsministerium der Russischen Föderation, Moskau
3: Bauplan Kriegsgefangenenlager: Quelle StA Gelsenkirchen, Werksakten Süd, XI-157/158 Deutsche Eisenwerke
4: Regionalverband Ruhr, CC BY-NC-SA 4.0
5 Google Maps

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Email an Andreas Jordan schreiben Andreas Jordan, Dezember 2011.

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