Widerstand in Gelsenkirchen 1933-1945
Bereits in den ersten Wochen des "Dritten Reiches" machten die Gegner der Nationalsozialisten die Erfahrung eines brutalen, allgegenwärtigen Terrors. Jeder Akt der Opposition oder der geistigen und politischen Eigenständigkeit wurde von den Nationalsozialisten als Widerstand definiert und kriminalisiert. Von nun an musste jeder damit rechnen, dass er bei Fortsetzung seines politischen Engagements in die "Illegalität" gehen musste und mit härtester Verfolgung zu rechnen hatte. Widerstand war nun die Sache einzelner. Etwa 1.500 Gelsenkirchener, das waren ca. 0,5% der Bevölkerung, gerieten wegen politischer Gegnerschaft in Konflikt mit Justizbehörden.
Idealtypisch gesehen gab es drei Grundformen des Widerstandes, die praktisch ineinander übergingen: die bewusste politische Opposition und Aktion, die gesellschaftliche Verweigerung gegen die Zumutungen des Nationalsozialismus und die weltanschaulich motivierte "innere Emigration". Nur mit Rückhalt in einer Gruppe war es möglich, sich dem Anpassungsdruck im "Dritten Reich" zu entziehen. Dies erklärt auch die Intensität des Widerstandes aus der zerschlagenen Arbeiterbewegung und die Schwäche anderer, die überwiegend erst aktiv wurden, als ihre Interessen vom Totalitätsanspruch des Regimes berührt wurden. Obwohl der Widerstand letztlich nicht erfolgreich war, kann doch die moralische Leistung derjenigen, die sich dem Regime verweigerten, nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Widerständler in Gelsenkirchen 1933-1945
|
|
|
|
|
|
Fritz Bohne
|
Paul Krüger
|
Wilhelm Lorenz
|
Otto Meister
|
Karl Nickel
|
L. Schomaker
|
|
|
|
|
|
|
Paul Starke
|
Emil Samorei
|
Franz W. Meyer
|
Hermann Krelaus
|
Anna Schulte
|
Josef Weiser
|
|
|
|
|
|
|
Heinrich König
|
Hermann Vell
|
Ludwig Steil
|
Ernst Käsemann
|
Karl Rüter
|
Elisabeth Henning
|
Ausweis von Karl Hellenbrecht. Ausgestellt vom "Comite ehem. polit. Gefangener und Konzentrinäre"
Karl Hellenbrecht, KPD-Mann. Das "Comite ehem. polit. Gefangener und Konzentrinäre" war die Vorläuferorganisation des VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes) in der zweiten Hälfte der vierziger Jahre.
|
Vgl. hierzu auch: Dokumentationsstätte "Gelsenkirchen im Nationalsozialismus" Katalog zur Dauerausstellung. Essen, 2000.
Bildquelle: HSTAD (Nordrhein-westfälisches Hauptstaatsarchiv Düsseldorf)
Nachlass Hellenbrecht: Archiv GELSENZENTRUM
|