Wilhelm Wernicke
*19. Januar 1899 Berlin-Spandau - † 25. November 1943 Auschwitz
Anton Wernicke
*27. Dezember 1919 Schwerin - † 7. August 1943 Auschwitz
Johann Wernicke
*26. Dezember 1921 Schwerin- † Todesort nicht bekannt
(deportiert nach Auschwitz, kein Lebenszeichen)
Josef Wernicke
*5. Dezember 1922 Altdamm (Pommern) - † 1943 Auschwitz
Rudolf Wernicke
*13. März 1925 Anklam (Pommern) - † Todesort nicht bekannt
(9. November 1943 Folgetransport v. Auschwitz nach Natzweiler, kein Lebenszeichen)
Johannes Wernicke
*31. August 1921 Köln o. Neuss - † 1943 Auschwitz
Karl Wernicke
*17. Dezember 1927 Köln-Kalk - † Todesort nicht bekannt
(in den Meldeunterlagen in Gelsenkirchen als "n. Auschwitz deportiert" eingetragen, Ankunft in Auschwitz nicht belegt.)
Ramona Wernicke
*30. April 1930 Lünen- † 8. Februar 1944 Auschwitz
Franz Grosch
*5. September 1901 Quedlingburg - † 13. Oktober 1942 Buchenwald
Bruno Grosch
*25. Februar 1929 Duisburg - † Todesort nicht bekannt
(in den Meldeunterlagen der Stadt Gelsenkirchen als "n. Auschwitz ausgewandert/abgeschoben verzeichnet", weiterer Leidensweg ist jedoch nicht bekannt)
Paprika Müller (Weiss)
*15. Oktober 1908 - † deportiert Auschwitz
(Ankunft ist dort jedoch nicht verzeichnet.)
Maria Müller
*1. Juli 1873 Köln - † 29. März 1943 Auschwitz
Sabinka (Bobinka) Müller
*1. Oktober 1910 Magdeburg - † 24. April 1943 Auschwitz
Borso Müller
*10. November 1909 - † Todesort nicht bekannt
(deportiert nach Sachsenhausen, kein weiteres Lebenszeichen)
Wilhelm Müller
*22. Juni 1912 - †
(deportiert nach Sachsenhausen, kein weiteres Lebenszeichen)
Walter "Harry" Müller
*13. November 1932 Berlin - †
(deportiert nach Auschwitz, kein weiteres Lebenszeichen)
Hildegard Müller (Weiss)
*29. Mai 1934 Dacknitz - † 18. Februar 1944 Auschwitz
Stephan Müller (Weiss)
*31. März 1937 Celle - † Todesort nicht bekannt
(in den Meldeunterlagen in Gelsenkirchen als "n. Auschwitz deportiert" eingetragen, Ankunft in Auschwitz nicht belegt.)
Winfried Weiss
*8. Oktober 1939 Gelsenkirchen - † Todesort nicht bekannt
(in den Meldeunterlagen in Gelsenkirchen als "n. Auschwitz deportiert" eingetragen, Ankunft in Auschwitz nicht belegt.)
Erika Müller
*15. April 1941 Gelsenkirchen - † Todesort nicht bekannt
Helga Müller
*28. August 1942 Gelsenkirchen - † Auschwitz (in den Meldeunterlagen in Gelsenkirchen als "n. Auschwitz deportiert" eingetragen, Ankunft in Auschwitz belegt)
Lilly Müller
*13. Mai 1938 Ludwigslust - † Auschwitz
(als Rosa Petermann-Müller am 30. Juni 1944 in Auschwitz ermordet)
Grete Müller
*9. Mai 1941 Gelsenkirchen im Internierungslager Reginenstrasse - † 1943 Auschwitz
Dietrich Behrens
*20. Juni 1879 Bremen - † 15. September 1943 Auschwitz
Franziska Behrens
*6. Juni 1884 Meinerzhagen - † 15. September 1943 Auschwitz
Karl Behrens
*10. September 1910 Hannover - † Ankunft in KZ Wewelsburg (Von Sachsenhausen überstellt) am 22. Februar 1941, † 24. September 1942 in KZ Wewelsburg)
Frinka Behrens
*19. April 1921 Zetel - † (nach Auschwitz deportiert - kein Lebenszeichen)
Johann Behrens
*19. April 1921 Zetel - † (nach Auschwitz deportiert - kein Lebenszeichen)
Helmut Behrens
*1. Januar 1917 Dortmund - † (Ankunft in Auschwitz wurde am 13. März registriert, weitere Angaben im Lagerbuch sind nicht leserlich)
Helene "Lene" Behrens
*22. April 1933 Esens/Ostfriesland - † 21. März Auschwitz
Christel Behrens (Hellberg)
* 18. November 1938 Gelsenkirchen - † 22. Oktober 1943 Auschwitz
Paul Geisch
*25. April 1881 Rotterdam - † 4. April 1943 Auschwitz
Anna Geisch geb. Hellberg
*15. November 1892 Recklinghausen - † 12. November 1943 Auschwitz
Male "Mala" Geisch
*1. Mai 1918 Essen - † 3. Januar 1944 Auschwitz
(als Mahle Hellberg in Auschwitz ermordet)
Siegfried Geisch
*22. Oktober 1920 Bremen - † 1943 Auschwitz
(als Siegfried Hellberg in Auschwitz ermordet)
Georg Geisch
*3. März 1924 in Burgsteinfurt - † Auschwitz
(als Siegfried Hellberg in Auschwitz ermordet)
Wilhelm Geisch
*13. März 1926 Hamburg - † Auschwitz
(Im so genannten "Zigeunerlager" unter dem Namen Wilhelm Hellberg ermordet)
Wilhelmine Geisch
*1. September 1928 Werl - † 14. März 1944 Auschwitz
(in Auschwitz unter dem Namen Wilhelmina Hellberg ermordet)
Selma Geisch
*1. Februar 1930 Kassel - † 7. Mai 1944 Auschwitz
Michael Geisch
*6. November 1932 in Gelsenkirchen - † 5. September 1943 Auschwitz
(in Auschwitz unter dem Namen Michael Hellberg ermordet)
Sofie Geisch
*1888 Amsterdam - † 12. April 1943 Auschwitz
Johann Petermann
† 1939 im Internierungslager Reginenstrasse in Gelsenkirchen erschossen
Maria Petermann (Strauss)
* nicht bekannt - † Auschwitz
Magdalene Petermann (Strauss)
* 1938 - † Wohnwagenbrand März 1940 im Internierungslager Reginenstrasse Gelsenkirchen
Hans Petermann (Strauss)
*1937 - † 25. März 1944 Auschwitz
Mimi Petermann (Strauss)
*1933 - † Auschwitz
Sophie Strauss
*3. Nobember 1941 Gelsenkirchen - † 6. April 1943 Auschwitz
(in Auschwitz unter dem Namen Helene Strauss ermordet)
Paul Laubinger
*5. April 1900 in Deutschenthal - † 7. Februar 1943 Mauthausen
Gescha Zenz
*15. April 1904 Berlin-Charlottenburg - † 25. Mai 1943 Auschwitz
Tanja Zenz
*3. September 1939 Gelsenkirchen - † 8. Juni 1940 Gelsenkirchen im Internierungslager Reginenstrasse
Josef Zenz
*18. September 1937 Brandenburg - † 1944 Auschwitz
Glutia Julia Zenz
*30. Oktober 1936 Ahlen - † 22. Januar 1944 Auschwitz
Weschko Weiss
*23. April 1909 Wanne-Eickel - † 17. Mai 1944 Oranienburg
Sophie Weiss
*14. November 1911 Oppeln/Schlesien - deportiert 9. März 1943 Auschwitz
(Sophie Weiss wurde am 24. Mai 1944 in das KZ Ravensbrück verschickt, um dort zur Zwangsarbeit eingesetzt zu werden. Ihr weiterer Weg durch die Lager ist nicht bekannt. Sie überlebte und wohnte später in Berlin.)
Käthe Weiss
*1. Januar 1931 Bielefeld - † 22. Dezember 1943 Auschwitz
Mimi Weiss
*12. August 1934 Essen - † Auschwitz
Josef Weiss
*11. Mai 1937 Herne - † Auschwitz
Siegfried Weiss
*14. Oktober 1938 Herne - † Auschwitz
Karl Böhmer
*26. September 1910 Bochum - † 9. Dezember 1941 KZ Niedernhagen/Wewelsburg
Anna Böhmer
*10. Oktober 1909 Rossov - † 16. Dezember 1943 Auschwitz
Sonia Böhmer
*30. Mai 1930 Gelsenkirchen - † Auschwitz
Elisabeth Böhmer
*29. August 1931 Gelsenkirchen - † 10. Juli 1943 Auschwitz
Rosa Böhmer
*22. September 1933 Gelsenkirchen - † 13. August 1943 Auschwitz
Willy Böhmer
*27. März 1935 Gelsenkirchen - † 10. Januar 1944 Auschwitz
Karl Böhmer
*10. April 1937 Gelsenkirchen - † 9. Juli 1943 Auschwitz
Marie Böhmer
*23. September 1938 Gelsenkirchen - † 3. August 1943 Auschwitz
Sophie Böhmer
*18. August 1939 Gelsenkirchen - † 3. August 1943 Auschwitz
Albert Böhmer
*1940 Gelsenkirchen - † 19. April 1943 Auschwitz
Werner Böhmer
*1. September 1942 - † 24. März 1943 Auschwitz
Adolf Schopper
*9. Oktober 1863 Heiligelinde/Ostpreussen - † 8. August 1942 Gefängnis Bochum (Krümede)
Patzura Schopper
*12. Mai 1880 Klucken - † 18. Juni 1943 Auschwitz
Josef Schopper (Strauss)
*28. April 1900 Knija Westpreussen - Befreit
(Am 5. April 1941 wurde Josef Schopper von der Gestapo verhaftet und etwa 3-4 Monate im Polizeige- fängnis Gelsenkirchen festgehalten. Er wurde dann am 29. Juli 1942 in das KZ Neuengamme einge- wiesen. Sein weiterer Leidensweg führte am 1. August 1942 in das KZ Dachau, von dort als so genannter "Asozialer Zigeuner" in das KZ Mauthausen, Aussenlager Mödling. Joseph Schopper war einer der wenigen Menschen aus dieser Minderheit, der den Leidensweg durch die Konzentrationslager überlebte. Am 5. Mai 1945 wurde Josef Schopper aus dem KZ Mauthausen befreit und kehrte nach Gelsenkirchen zurück. Hier arbeitete er wieder als Kaufmann. Josef Schopper starb am 31. Mai 1960 in Gelsenkirchen.)
Maria Schopper
*12. Februar 1902 Altenhagen - † 29. September 1943 Auschwitz
Mimmi Schopper
*16. Juli 1908 in Bielstein - † 26. August 1943 Auschwitz
Josef Schopper
*6. September 1926 in Neuss - Befreit
(Mit den anderen Mitgliedern der Familie Schopper wurde er am 9. März 1943 verhaftet und nach Auschwitz verschleppt. Josef Schoppers Leidensweg durch die Lager und die Zwangsarbeit begann im "Zigeunerlager Auschwitz". Bald erfolgte die Verlegung in das Hauptlager Auschwitz, am 17. April 1944 kam er in das KZ Buchenwald. Dort war er ab dem 21. April 1944 im Kommando Harzungen, ab 2. Mai 1944 im Kommando Ellrich im KZ Dora Mittelbau zugeteilt. Josef Schopper wurde dann in das KZ Sachsenhausen (Heinkel Flugzeugbau) überstellt, dort von der SS im März 1945 auf einen der Todesmärsche von Sachsenhausen nach Schwerin geschickt. Dieser Todesmarsch forderte mehr als 6.000 Opfer, Josef Schopper überlebte auch diesen Todesmarsch und wurde Angang Mai 1945 von der Roten Armee befreit. Er ging wieder nach Gelsenkirchen und arbeitete als Textilwarenhändler. Am 27. Mai 1962 starb Josef Schopper im Alter von nur 36 Jahren an den Folgen der in der Nazizeit erlittenen Qualen.)
Wilhelmine Schopper
* 21. Oktober 1927 Hannover - deportiert 9. März 1943 Auschwitz, Befreit
Hans "Jano" Schopper
* 22. Januar 1930 Hannover - † 26. Februar 1944 Auschwitz
Klara Schopper
* 2. August 1918 Breslau - † 29. September 1943 Auschwitz
Josef Wernicke
* 6. Mai 1916 Berlin - † 19. November 1943 Auschwitz
Walter Schopper (Wernicke)
* 25. August 1938 Gelsenkirchen - † Auschwitz, für tot erklärt
Sophie Schopper
* 7. April 1920 Grimma - † 29. März 1944 Auschwitz
Janosch Schopper
* 21. November 1909 Köln-Mühlheim - † 9. Mai 1943 Auschwitz
Harald Anton Schopper
* 30. März 1939 Gelsenkirchen - † 16. Dezember 1943 Auschwitz
Hans Josef Schopper
* 8. April 1940 Gelsenkirchen - † 24. März 1943 Auschwitz
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Die Verschleppung der auf dem "Zigeunerlagerplatz" Reginenstrasse internierten Menschen
Der Völkermord an Sinti, Roma und anderen Fahrenden begann nicht erst mit den Deportationen nach Auschwitz. Bereits im Mai 1940 wurde eine grosse Zahl Sinti und Roma in das so genannte "Generalgouvernement" deportiert. Unter diesen Menschen befanden sich auch Familien, die zuvor zeitweilig in Gelsenkirchen gelebt hatten. Sie waren, um den Schikanen von Kriminalpolizei, städtischen Dienststellen und der SA in Gelsenkirchen zu entkommen, nach Köln gegangen und lebten dort in einem Lager in Köln-Bickendorf. Dabei handelt es sich um Rosina Lehmann und Kinder, Familie Rosenberg, Malla Müller und Josef Wernicke, Familie Michael Wernicke und Familie Johann Wernicke.
Für die in der Standgeldliste des "Zigeunerlagerplatzes" (Internierungslager) Reginenstrasse Gelsenkirchen genannten Familien ist das Verfolgungsschicksal weitestgehend rekonstruierbar. Dabei handelt es sich um die Familie Wilhelm Wernicke und Anna Paul (7 Personen), Familie Franz Grosch (6 Personen), Familie Dietrich Behrens (7 Personen), Familie Paul Geisch (9 Personen), Familie der Witwe Maria Petermann (3 Personen), Familie Maria Müller (5 Personen), Familie Josef Zenz (3 Personen) sowie die Familie von Weschko Weiss und seine Frau Sophie, die mit ihren vier Kindern erst 1942 aus einer Wohnung im Stadtgebiet auf den Zwangslagerplatz an der Reginenstrasse ziehen mussten.
Aus dem Verzeichnis der den Menschen von den NS-Behörden abgenommenen Papiere ist ersichtlich, das auch die Familien von Anna Böhmer, Patzura und Minna Schopper und Josef Wernicke den Deporta- tionen in das "Zigeunerlager Auschwitz" zum Opfer fielen. Diese Familien lebten in Wohnungen und nicht im Internierungslager an der Reginenstrasse.
Die hier gelisteten lebensgeschichtlichen Daten basieren auf den Forschungsergebnissen von Stefan Goch in: "Mit einer Rückkehr nach hier ist nicht mehr zu rechnen", Verfolgung der Sinti und Roma während des "Dritten Reiches" im Raum Gelsenkirchen, Seiten 166-199 ff. Essen 1999. Ausführliche Verfogungsschicksale von als "Zigeuner" verfolgten Menschen sind in der Publikation dokumentiert.
In den Sterbebüchern und Hauptevidenzbüchern des "Zigeunerlagers" in Auschwitz sind weitere Men- schen verzeichnet, die in Gelsenkirchen geboren wurden bzw. zeitweilig in Gelsenkirchen lebten und als "Zigeuner oder Zigeunermischlinge" verfolgt wurden. Ihre Lebens- und Leidenswege sind bisher noch nicht dokumentiert worden.
Von 1987 bis 1991 fand in Siegen der Prozess gegen Ernst-August König statt, einen ehemaligen SS-Rottenführer im so genannten "Zigeunerlager" in Auschwitz-Birkenau. Es war der bis heute einzige Prozess gegen ein Mitglied der dortigen SS-Wachmannschaft. Dirk Frenking, Richter am OLG Hamm, ist darüber im Gespräch mit Klemens Mehrer, Oberstaatsanwalt i.R., der damals am Prozess beteiligt war. Das Gespräch wurde am 28.11.2018 im Justizzentrum Gelsenkirchen aufgezeichnet und kann hier angesehen werden: → Video-Mitschnitt.
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