In seiner Ansprache betonte Gelsenkirchens Oberbürgermeister, "wie wichtig das Übernehmen von Verantwortung ist. Verantwortung dafür, das die schrecklichen Ereignisse wie der Pogromnacht sich niemals mehr wiederholen dürfen." OB Frank Baranowski weiter: "Erinnern ist wichtig, denn wir tragen eine Verantwortung. Nicht für das Geschehen in der Vergangenheit, aber dafür, dass so etwas wie die Verfolgung und Ermordung der Juden nie, nie wieder geschieht." Besonders beeindruckend war der Auftritt von Nobert Labatzki und Ludwig Baum. Mit der musikalischen Begleitung von Norbert Labatzki auf der Klarinette trug Ludwig Baum jüdische Lieder vor. Der von Ludwig Baum vorgetragene Ausruf des Juden Shylock aus William Shakespeares "Der Kaufmann von Venedig" hinterließ Nachdenklichkeit bei den Zuhörern: Er hat mich beschimpft, mir 'ne halbe Million gehindert; meinen Verlust belacht, meinen Gewinn bespottet, mein Volk geschmäht, meinen Handel gekreuzt, meine Freunde verleitet, meine Feinde gehetzt. Und was hat er für Grund! Ich bin ein Jude. Wenn ihr uns stecht bluten wir nicht? Hat nicht ein Jude Augen? Hat nicht ein Jude Hände, Gliedmaßen, Werkzeuge, Sinne, Neigungen, Leidenschaften? Mit derselben Speise genährt, mit denselben Waffen verletzt, denselben Krankheiten unterworfen, mit denselben Mitteln geheilt, gewärmt und gekältet von eben dem Winter und eben dem Sommer, als ein Christ? Wenn ihr uns stecht, bluten wir nicht? Wenn ihr uns kitzelt, lachen wir nicht? Wenn ihr uns vergiftet, sterben wir nicht? Und wenn ihr uns beleidigt, sollen wir uns dann nicht rächen?"
Erfahren Sie mehr: → Informationen des ISG zum Mahnmal Maelostraße in Buer. → Die Moorsoldaten - Wie das Lied entstand. Andreas Jordan, November 2007 |