GELSENZENTRUM-Startseite

VirtualVoices

← Zug der Erinnerung in Gelsenkirchen

Header Gelsenzentrum e.V. Gelsenkirchen



Zum Gedenken an die Kinder der Sinti und Roma aus Gelsenkirchen

SIE NAHMEN MICH, BRACHTEN MICH NACH AUSCHWITZ, DORT VERBRANNTEN SIE MICH ZU STAUB.

Schwarze Wolke

Am Zyklonhimmel/ Im Feuerschein/ Fährt auf schwarzen Gleisen/
Eine Wolke ein ...

Wolke Wolke/ Wo kommst du her/Kommst du aus den Bergen/
Oder übers Meer ...

Ich komm nicht aus den Bergen/ Ich komm nicht übers Meer/
Ich komm von schwarzen Öfen/ Und Feuergruben her ...

Wolke Wolke/ Bringst du einen Gruß/
Vom Liebsten eine Botschaft/ Oder einen Kuß ...

Ich bringe keine Botschaft/Ich bringe keinen Gruß/
Ich bringe Rauch und Totenstaub/ Und schwarzen Ruß ...
Aus den Krematorien/ Aus Knochenglut/
Von Bergen toter Kinder/ Meeren von Blut ...

Wolke schwarze Wolke/ Bleib am Himmel stehn/
Sag mir was ist mit den/ Kindern geschehn ...
Die Kinder sind erschlagen/ Kopf an die Wand/
Erwürgt erschossen/ Vergast verbrannt ...


Zum Gedenken an die jüdischen Kinder aus Gelsenkirchen


ACH ERDE, BEDECKE MEIN BLUT NICHT, UND MEIN SCHREIEN FINDE KEINE RUHESTATT!

Hiob 16,18

Schlaflied für Daniel

Wir fahren durch Deutschland, mein Kind.
Und es ist Nacht.
Die Scheiben klirren im Wind,
da sind die Toten erwacht,

die Toten von Auschwitz, mein Sohn.
Du weißt es nicht
und träumst von Sternschnupp' und Mohn und Sonn- und Mondgesicht.

Wir fahren durch Deutschland, mein Kind.
Und es ist Nacht.
Die Toten stöhnen im Wind:
viel Menschen sind umgebracht.

Du darfst nicht schlafen, mein Sohn,
und träumen von seliger Pracht.
Sieh doch! Es leuchtet der Mohn
wie Blut so rot in der Nacht.

Wir fahren durch Deutschland, mein Kind.
Und es ist Nacht.
Die Toten klagen im Wind —
und niemand ist aufgewacht...

Geschrieben für alle Toten, die vergessen sind, weil sie "nur Juden" waren. Siegfried Einstein, 1961.

Sie wurden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft mit den Zügen der Reichsbahn fast ausnahmslos in den Tod deportiert. Nur einige wenige dieser Kinder überlebten das Grauen.

Brunner, Regina (* 05.09.1932)
Buchheim, Helga (* 21.02.1923)
Cahn, Gunther (* 07.07.1925)
Cahn, Harry (* 20.10.1927)
Cahn, Margit (* 13.08.1923)
Cohen, Elfriede (* 30.01.1924)
Cohen, Ilse (* 17.09.1925)
Cohen, Sonja (* 28.05.1934)
Diament, Martin (* 28.09.1933)
Diament, Sami (* 06.12.1927)
Drach, Friedel (* 10.09.1938)
Drach, Moses Leib (* 13.03.1940)
Feuerstein, Bella (* 18.01.1926)
Feuerstein, Herbert (* 01.11.1927)
Feuerstein, Izydor (* 03.04.1924)
Freitag, Heinrich (* 24.05.1928)
Frisch, Lea (* 20.03.1926)
Frisch, Lea Lotte (* 28.06.1926)
Frisch, Sara (* 17.06.1938)
Goldmann, Gerda (* 11.01.1936)
Goldmann, Manfred (* 30.06.1929)
Gorfinkel, Gerson Herodes (* 24.04.1939)
Grüenewald, Lieselotte (* 31.03.1929)
Grün, Ester (* 11.07.1929)
Grün, Hella (* 16.07.1929)
Grün, Herbert (* 31.12.1931)
Grün, Samuel (* 22.03.1937)
Grüneberg, Hella Erwine (* 03.07.1923)
Grynbaum, Sonia (* 04.07.1929)
Grynszpan, Siegfried (* 21.12.1925)
Haase, Ingrid F. (* 09.11.1928)
Hartmann, Betti (* 19.02.1927)
Häusler, Ester (* 21.08.1932)
Häusler, Gitel (* 29.03.1929)
Häusler, Mali (* 01.02.1938)
Häusler, Meier (* 08.09.1936)
Häusler, Mendel (* 07.09.1935)
Häusler, Rachel (* 20.03.1931)
Häusler, Recha (* 04.07.1930)
Häusler, Selig (* 27.03.1933)
Heinberg, Bernard (* 23.12.1927)
Heinberg, Manfred (* 03.07.1924)
Heinberg, Max (* 24.09.1925)
Herz, Helga (* 27.12.1926)
Herz, Liesl (* 18.07.1929)
Herz, Lisel (* 01.08.1926)
Heymann, Alice (* 02.04.1923)
Heymann, Ellen M. (* 30.06.1931)
Heymann, Gert (* 03.04.1929)
Heymann, Hannelore (* 24.06.1923)
Heymann, Helga (* 26.01.1927)
Hirschhorn, Heinrich (* 21.05.1926)
Hirschhorn, Käthe (* 04.07.1929)
Hirschhorn, Ruth (* 15.09.1932)
Homberg, Leonie (* 30.04.1928)
Homberg, Renate (* 20.04.1931)
Israelski, Wolfgang (* 05.08.1929)
Kamiel, Doris (* 04.05.1936)
Kamiel, Hanni (* 10.05.1938)
Kamiel, Senta (* 12.10.1924)
Kaufmann, Gerd (* 17.07.1928)
Kaufmann, Gittel (* 25.11.1940)
Kupferschlag, Karl Werner (* 16.04.1930)
Landsmann, Fanni (* 01.11.1924)
Langer, Betty (* 04.06.1926)
Langer, Edith (* 06.07.1930)
Langer, Hertha (* 24.06.1924)
Langer, Susi (* 03.05.1928)
Levie, Ernst (* 06.06.1931)
Lewin, Alfred (* 18.01.1929)
Lewin, Elsbeth (* 22.06.1926)
Lewin, Norbert W. (* 30.09.1934)
Lewin, Wolfgang (* 01.09.1934)
Liebenthal, Chana (* 04.10.1938)
Liebenthal, Werner (* 08.12.1932)
Lilienthal, Erich (* 04.01.1927)
Löwenstein, Manfred (* 17.02.1925)
Magun, Elfriede (* 24.09.1925)
Michel, Gerd (* 09.07.1926)
Nussbaum, Adele (* 14.07.1932)
Nussbaum, Hanna (* 21.12.1930)
Nussbaum, Norbert (* 07.07.1929)
Nussbaum, Ruth (* 27.11.1928)
Nussbaum, Selma (* 20.07.1926)
Perlstein, Lili (* 13.09.1929)
Perlstein, Manfred (* 13.05.1924)
Perlstein, Siegfried (* 05.03.1931)
Posner, Lotte (* 26.02.1930)
Regenstreif, Herbert (* 15.01.1931)
Regenstreif, Karl (* 11.02.1928)
Reiner, Felix Eduard F. (* 15.07.1924)
Reisler, Theodor (* 11.02.1933)
Rosenbaum, Ilse (* 13.02.1923)
Rosenbaum, Werner (* 09.09.1930)
Rosenthal, Liselotte Elisabeth (* 18.04.1927)
Rosenthal, Marianne (* 20.05.1923)
Rosenzweig, Ruth (* 24.01.1938)
Scheinhorn, Alfred (* 11.04.1927)
Schlom, Max (* 14.04.1924)
Schmahl, Elli (* 05.01.1926)
Sondermann, Friedel (* 29.06.1931)
Spiegel, Ruth (* 16.11.1937)
Ständig, Betty (* 13.06.1933)
Ständig, Lea (* 14.10.1931)
Ständig, Sabine (* 26.06.1934)
Sternberg, Günther (* 25.05.1924)
Sternfeld, Ingeborg (* 14.02.1926)
Süsskind, Charlotte (* 24.03.1929)
Szulman, Sonja (* 02.09.1930)
Szulmann, Sonja (* 02.09.1930)
Tepper, Anna (* 28.01.1923)
Tepper, Dora (* 16.03.1924)
Voosen, Mathel (* 14.05.1939)
Waldhorn, Jakob (* 16.02.1928)
Wikinski, Lena (* 12.09.1935)
Zorek, Margit (* 19.05.1924)


VirtualVoices by GELSENZENTRUM. Hintergrundgrafik: Das Bärchen Arosall. Michael war vier Jahre alt, als er mit seiner Familie ins Lager Westerbork musste. Er durfte ein Spielzeug mitnehmen, und das war sein Bär. Von Westerbork wurde er in das Konzentrationslager Bergen Belsen deportiert. Dort war der Bär sein einziger Freund. Nach der Befreiung ging der Bär verloren. 1970 machte er in Arosa in der Schweiz Ferien und sah zufällig ein Bärchen, das genau so aussah wie sein verlorenes. Er kaufte das Bärchen und nannte es Arosall. Ein Pelzmäntelchen hat er in Israel für den Bären anfertigen lassen. Bis zu seinem Tode 1992 trug er Arosall immer bei sich. Aus der Austellung "Kein Kinderspiel."

Das Verzeichnis der Namen basiert auf dem Gedenkbuch "Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945". Bundesarchiv Koblenz, 2006.

Header Gelsenzentrum e.V. Gelsenkirchen

Andreas Jordan, Februar 2008

↑ Seitenanfang