Abb.: Dr. Alfred Meyer, (1891-1945), SA-Obergruppen- führer, Gauleiter der NSDAP, ab 1941 Staatssekretär im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete und Stell- vertreter des Reichsministers Rosenberg, Aufn. November 1941 (Quelle: Bundesarchiv Bild 183-1991-0712-500, CC BY-SA 3.0 de
Gustav Alfred Julius Meyer, geboren am 5. Oktober 1891 in Göttingen, war Staatssekretär im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete während der Zeit des Nationalsozialismus. Meyer entstammt einem evangelischen Elternhaus in Göttingen. Sein Vater war Regierungs- und Baurat. Nach seinem Abitur im Jahr 1911 wurde er 1912 Fahnenjunker, 1914 Kompanie- und später Bataillonschef. 1917 kam er in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1920 als Hauptmann entlassen wurde.
Meyer arbeitete als kaufmännischer Angestellter und studierte Rechts- und Staatswissenschaften sowie Nationalökonomie. 1922 promovierte er zum Dr. rer. pol. 1923 bis 1930 war er juristischer Referent auf der Zeche Graf Bismarck in Gelsenkirchen. 1928 trat er der NSDAP bei und wurde Ortsgruppenleiter. 1929/30 stieg er zum Leiter des Bezirks Emscher-Lippe auf. Im September 1930 zog er als Abgeordneter in den Reichstag ein. 1931 war Meyer NSDAP-Gauleiter für Westfalen-Nord in Münster, ab Mai 1933 Reichsstatthalter von Lippe und Schaumburg-Lippe und 1936 Führer der lippischen Landesregierung. 1938 ernannte man ihn zum Oberpräsidenten der Provinz Westfalen und SA-Obergruppenführer. Als Stellvertreter des Ministers Alfred Rosenberg war Meyer vom Sommer 1941 bis November 1942 verantwortlich für die drei Hauptabteilungen Politik, Verwaltung und Wirtschaft. In dieser Eigenschaft beteiligte er sich an der Ausbeutung und Plünderung der besetzten sowjetischen Gebiete, der Unterdrückung und Ermordung ihrer Bewohner, besonders der jüdischen Bevölkerung. Zur Wannsee-Konferenz war Meyer eingeladen, weil im Verwaltungsgebiet seines Ministeriums der Holocaust durch die Einsatzgruppen bereits begonnen hatte. In Wannsee forderte Meyer, "gewisse vorbereitende Arbeiten" jeweils an Ort und Stelle durchzuführen, ohne jedoch die Bevölkerung zu beunruhigen. Im Juli 1942 schlug er vor, in der Sowjetunion gegen "Mischlinge" dieselben Maßnahmen wie gegen Juden zu treffen. Im November 1942 wurde Meyer zum Reichsverteidigungskommissar für Westfalen-Nord ernannt.
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