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Erinnerung an 70. Jahrestag der Wannsee-Konferenz

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"Woche der Erinnerung" begann mit Filmpräsentation

Herman Neudorf, 11 Jahre

Mit der gut besuchten Präsentation des Dokumentarfilmes "Nacht und Nebel" begann am Vorabend der berüchtigten Wannsee-Konferenz in Gelsenkirchen die von Gelsenzentrum e.V. initiierte Veranstaltungsreihe "Woche der Erinnerung". In seiner Einführung zum Film ging Hartmut Hering unter anderem auch der Frage nach, ob man diesen Film heute noch zeigen bzw. sehen muss. In der Einführung wird die Antwort gleich mitgeliefert: Ja, man muss.

Der Film "Nacht und Nebel" des französischen Regisseurs Alain Resnais aus dem Jahr 1955 zeigt auf eindringliche Weise, wie die auf der Wannssee-Konferenz festgelegten mörderischen Details im NS-Staat umgesetzt wurden. In der sich der Filmvorführung anschließenden Diskussion kamen auch Zeitzeugen zu Wort, die von persönlichen Erfahrungen in der NS-Zeit berichteten.

Auf der Wannsee-Konferenz wurden am 20. Januar 1942 - heute vor 70 Jahren - von 15 führenden Nazis die planerischen Details zum Massenmord an den europäischen Juden besprochen und festgelegt. Die so genannte "Endlösung der europäischen Judenfrage" sah die systematische Vertreibung und fabrikmäßige Vernichtung von rund elf Millionen Menschen vor. Einer der Teilnehmer der Wannseekonferenz war Alfred Meyer, der fanatische NS-Funktionär und Gauleiter von Westfalen-Nord. Meyers politische NS-Karriere begann in Gelsenkirchen, bereits 1928 trat er der örtlichen NSDAP-Ortsgruppe bei. In den folgenden Jahren unterstrich Meyer seine ausgeprägte antisemitische Haltung bei zahlreichen öffentlichen Redeauftritten in Gelsenkirchen immer wieder, schürte den Hass auf die Juden und nahm so maßgeblichen Einfluss auf die Haltung der "arischen" Mehrheitsbevölkerung.

→ Download: Einführung zum Film "Nacht und Nebel" von Hartmut Hering (PDF)

→ Der Rote Emscherbote schreibt: „… bei Aushebungen in Warschau …“


Andreas Jordan, Januar 2012

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