Ein Denkmal für Deserteure in KölnEs hat lange gedauert, bis dieser Ort des Erinnerns entstehen konnte: Mehr als 60 Jahre mussten nach dem Ende des 2. Weltkriegs vergehen, bis ein Denkmal für die Deserteure errichtet wurde. Nun ist es da - unübersehbar und ungewöhnlich schwebt es seit dem 1. September über dem Kölner Appellhofplatz. Ein "Kettentext" aus bunten Aluminium-Buchstaben ist wie eine Pergola über der Straße aufgehängt und zieht direkt an einem U-Bahn-Zugang die Blicke in die Höhe. Das Objekt des Schweizer Graphikers und Typographen Ruedi Baur nimmt Beziehung zu drei markanten Kölner Bauten auf: dem Zeughaus, das als Teil des Stadtmuseums Kölner Geschichte speichert, dem Verwaltungsgericht, an dem während der NS-Zeit mindestens 123 Todesurteile gefällt wurden, und dem EL-DE-Haus, in dem die Gestapo folterte und das seit 1988 das Kölner NS-Dokumentationszentrum beherbergt. Acht Meter lang ist die bewegliche Buchstaben-Skulptur und vier Meter breit. Ständig verändert sie Licht und Farbe, da jeder Buchstabe einzeln in dem Stahlgestell befestigt ist. Das Denkmal, so Ruedi Baur, soll an das Schicksal der Deserteure erinnern, sich aber auch in das Leben von heute einfügen. Über widerständiges Verhalten hatte er sich vor Beginn seiner Arbeit intensiv kundig gemacht. Überlebende des NS-Terrors hatten ihm berichtet, "dass man schon anfing ein Deserteur zu sein, wenn man nicht mitlachte, wenn andere lachten". Als "Wehrkraftzersetzer", "Kriegsverräter" und "Feiglinge" wurden Soldaten verfolgt, die sich dem Kriegsdienst widersetzten oder flohen. Mehr als 30.000 Menschen wurden von deutschen Militärgerichten zum Tode verurteilt, 20.000 hingerichtet. Nach dem Krieg wurden Deserteure weiterhin verunglimpft; Überlebende mussten jahrzehntelang um Anerkennung kämpfen. Wenige Tage nach der Einweihung des Kölner Denkmals wurde endlich in Berlin ein Gesetz verabschiedet, dass alle NS-Urteile wegen „Kriegsverrats" aufhebt -späte Genugtuung für überlebende Deserteure wie Ludwig Baumann, der sich unermüdlich mit großem Engagement für die Rehabilitierung der Deserteure und den Bau des Denkmals engagiert hat. "Hommage den Soldaten, die sich weigerten zu schießen auf die Soldaten, die sich weigerten zu töten die Menschen, die sich weigerten zu foltern die Menschen, die sich weigerten zu brutalisieren die Menschen, die sich weigerten zu diskriminieren die Menschen, die sich weigerten auszulachen die Menschen, die Zivilcourage zeigten, als die Mehrheit schwieg und folgte." Aus: "Informationen" - Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 - ISSN 0938-8672Was damals Recht war...Aus der Projektbeschreibung: Ausgehend von einer Initiative ihres Beirats und gemäß ihrem gesetzlichen Auftrag, auch nicht-jüdischer Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken, hat die Stiftung – in Kooperation mit der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e. V. – eine Wanderausstellung zur NS-Militärjustiz erarbeitet. Die Ausstellung informiert über Unrecht und Willkür der NS-Militärjustiz und dient der gesellschaftlichen Verankerung der erst im Jahr 2002 erfolgten rechtlichen Rehabilitierung ihrer Opfer. Sie wird vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien finanziert. Im Zentrum der Präsentation stehen Fallgeschichten, bei denen es nicht nur um Personen geht, die als Deserteure abgeurteilt wurden, sondern auch um so genannte Wehrkraftzersetzer und Volksschädlinge. Darüber hinaus werden Biografien von Angehörigen des Widerstandes in besetzten europäischen Ländern dargestellt. Insgesamt wurden mindestens 22.000 Menschen hingerichtet, unzählige andere starben in Lagern oder in Strafeinheiten. Die Fallgeschichten werden in Überblicksdarstellungen zur Geschichte der deutschen Militärjustiz bis 1933 eingebettet. Zum Schluss nimmt die Ausstellung die Ausgrenzung und Nichtachtung überlebender Justizopfer in den deutschen Nachkriegsstaaten in den Blick. Bis zum 24. Mai 2009 ist die Wanderausstellung noch in Dortmund zu sehen. Mehr Informationen auf der Internetpräsenz der Stiftung "Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas" → Kriegssonderstrafrechtsverordnung Der lange Schatten der "Kriegsverräter"Die letzte Opfergruppe der NS-Militärjustiz soll pauschal rehabilitiert werden. In der CDU fürchten einige, es könnten echte Täter unter ihnen sein Die Linken möchten einen historischen Streit endgültig klären, und sie erhalten - was selten passiert - dafür Sympathien bei Grünen, SPD und Teilen der CDU. Die Frage ist: Sollen nach den Deserteuren auch die so genannten "Kriegsverräter" als letzte Opfergruppe der NS-Militärjustiz pauschal und ohne Würdigung des jeweiligen Einzelfalls vom Bundestag rehabilitiert werden? Kriegsverräter - so definierte die NS-Justiz Soldaten, die sich freimütig äußerten, regimekritische Reden ihrer Kameraden deckten oder "feindlichen" Zivilisten oder Juden halfen, anstatt diese zu töten. "Im Einzelfall ist schon jetzt eine Rehabilitation ohne Weiteres möglich", sagt der Historiker Rolf-Dieter Müller vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt der Bundeswehr. Problematisch seien aber jene Fälle von "Kriegsverrat", wo deutsche Soldaten nicht aus humanitären Gründen handelten, sondern Kameraden arglistig schadeten, gar deren Tod um des eigenen Vorteils willen in Kauf nahmen oder aktiv herbeiführten. Genau darum geht der Streit. Ein zahlenmäßig schwer einschätzbarer Teil der Unionsfraktion, darunter etwa der konservative Innenpolitiker Norbert Geis, empfindet es als moralisch und rechtsstaatlich unerträglich, mit einer allgemeinen Amnestie auch Leute in den Stand der Unschuld zu versetzen, die der Volksmund "Kameradenschweine" nennt. Historiker Müller, der in der seit Jahren schwelenden Angelegenheit als Gutachter auftrat, hat ähnliche Bedenken: „Es sind einige Fälle von Kriegsverrat aufgearbeitet, aber insgesamt wissen wir noch zu wenig." Müller fürchtet ein fatales Signal, das über den Zweiten Weltkrieg hinausreicht: Soldaten könnten der Meinung sein, das Recht in die eigene Hand nehmen und sogar Verbrechen begehen zu dürfen, wenn sie subjektiv glauben, so einen verbrecherischen Krieg zu verkürzen. Der Linken-Bundestagsabgeordnete Jan Körte hält dies für abstrus. Es gehe allein um den NS-Vernichtungskrieg, um eine Militärgesetzgebung, die Experten samt und sonders als Terror-Justiz einstuften. Fälle echter Verbrechen gebe es nicht, und selbst Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) neige dazu, die Betroffenen zu rehabilitieren. Möglich ist das ohnehin nur posthum. Auf "Kriegsverrat" stand der Tod. Zitat aus der WAZ vom 28.5.2009. Von Frank StengleinSiehe Gelsenblog: → Die pauschale Aufhebung von NS-Urteilen steht nun bevor Das Reichskriegsgericht - erste und letzte Instanz
Der Dienstsitz des Reichskriegsgerichts war bis 1943 in der Witzlebenstraße 4-10 im Berliner Bezirk Charlottenburg. Wegen der zunehmenden Bombenabwürfe auf Berlin wurde das Reichskriegsgericht 1943 zuerst nach Potsdam und dann nach Torgau verlegt. Ehre für Ludwig Baumann! - Nur zögernd wird das Unrecht der Wehrmachtsjustiz revidiertAm 29. Mai wird in der Oberen Rathaushalle in Bremen die Ausstellung »Was damals Recht war... Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht« eröffnet. Sie wird dann vom 30. Mai bis 28. Juni zwischen 10 und 18 Uhr in der Unteren Rathaushalle zu sehen sein. Geplant ist außerdem ein umfangreiches Begleitprogramm mit 28 Veranstaltungen. Träger dieser Aktion sind die Landeszentrale für politische Bildung und die Georg-Elser-Initiative. Zur Eröffnung der Wehrmachtsjustiz-Ausstellung wird der Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen den Vorsitzenden des Verbandes der Opfer der Wehrmachtsjustiz, Ludwig Baumann, für seine Verdienste um die Wiederherstellung der Würde der Wehrmachtsdeserteure ehren. Eigentlich hatte ein breiter Vorbereitungskreis den Vorschlag unterbreitet, Ludwig Baumann an diesem Tag die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bremen zu verleihen. Doch dem Antrag wurde nicht gefolgt. Die Senatsverwaltung begründete ihre Ablehnung mit dem Argument, dass seit 1945 nur Bremer geehrt würden, die sich um Bremen verdient gemacht haben. Lange Jahre hat Ludwig Baumann als Motor der immer kleiner werdenden Schar ehemaliger Wehrmachtsdeserteure für die Aufhebung der Urteile und die Rehabilitierung seiner Kameraden gekämpft. 25.000 von 30.000 Todesurteilen gegen Wehrmachtsdeserteure wurden in weniger als sechs Jahren vollstreckt, weniger als 4.000 Fahnenflüchtige überstanden Militärstraflager und Bewährungseinheiten. Während die Richter des Reichskriegsgerichts in der Bundesrepublik beruflich weiterkamen, galten die Wehrmachtsdeserteure bis 2002 als vorbestrafte Kriminelle. Kein Kriegsrichter wurde je von einem bundesdeutschen Gericht verurteilt. Ihre Blutgerichte galten der bundesdeutschen Justiz nicht als nationalsozialistisches Unrecht. Bis zum 11.09.1991 galt die Kriegssonderstrafrechtsverordnung als rechtsstaatlich. Erst seit Mai 1997 wurde der Zweite Weltkrieg als Angriffs- und Vernichtungskrieg bewertet. Und es dauerte weitere fünf Jahre, bis der Bundestag die meisten Urteile der Wehrmachtsjustiz aufhob. Doch der Kampf des 87jährigen Ludwig Baumann ist noch nicht zu Ende. Noch gilt Kriegsverrat als unehrenhaft, noch haben die Urteile der Wehrmachtsjustiz gegen Menschen Bestand, die sich geweigert haben Zivilisten zu töten, die die Waffe umgedreht und "den Feind" unterstützt haben, um dem Wahnsinn ein Ende zu bereiten. Dazu werden Prof. Dr. Manfred Messerschmidt und Ludwig Baumann im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung sprechen. Quelle: Redaktion Bremer Antifaschist
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1953 wies der Kölner Schriftsteller Heinrich Böll auf eine Gruppe von Opfern des Nationalsozialismus hin, deren Schicksal in der Bundesrepublik der Nachkriegszeit in Vergessenheit geraten war:
"Wo sind die Deserteure? Wo sind die Eltern, sind die Freunde, die Brüder und Schwestern dieser erschossenen Deserteure, deren Leiden man auf die Schwelle des Friedens häufte? (...) Und wo sind die Deserteure, die sich in den zerstörten Städten verbargen, in Dörfern und Wäldern, wartend auf die Aliierten, die für sie damals wirkliche Befreier waren? Haben sie Angst vor den gründlich ihnen eingeimpfen Phrasen, die Fahneneid, Vaterland, Kameradschaft heißen?"
Dieser Appell Bölls verhallte 40 Jahre lang fast ungehört. Das Schweigen über die Opfer der NS-Militärjustiz und ihr Schicksal wurde im Deutschland des Wirtschaftswunders und der Wiederbewaffnung nicht gebrochen, die Unrechtsurteile der Kriegsgerichte nicht revidiert, die Verantwortlichen für tausende von Todesurteilen nach dem Krieg nicht zur Rechenschaft gezogen. Autoren des nationalsozialistischen Kriegsrechts schreiben die Geschichte der Militärjustiz und die Verurteilten galten weiterhin als vorbestraft. Im August 1939 war im nationalsozialistischen Deutschland ein neues Kriegsstrafrecht in Kraft getreten, das von führenden Militärjustizen zusammen mit der NSDAP erarbeitet worden war. Als rechtliche Grundlage des Militärstrafverfahrens enthielt sie keines der Grundprinzipien des modernen Rechtsverständnisses: Einen unabhängigen Instanzenweg zur Prüfung der gefällten Urteile oder die Trennung von Exekutive und Judikative ebensowenig wie das grundsätzliche Recht auf einen Verteidiger.
Der Disziplinierungs- und Strafapparat der Deutschen Wehrmacht war historisch und im internationalen Vergleich beispiellos: Man schätzt, daß die Deutsche Wehrmacht während des Krieges über 1000 - 1200 Kriegsgerichte mit zeitweise über mehr als 3000 Richtern verfügte.
In Abgrenzung von seinem Vorläufer in der Weimarer Republik war das nationalsozialistische Wehrrecht als reines Mittel militärstrategischer Interessen konzipiert. Im Rahmen der Dolchstoßlegende hatten nationalistische Kreise nach dem ersten Weltkrieg der Militärgerichtsbarkeit immer wieder vorgeworfen, durch eine angeblich zu milde Spruchpraxis Mitverantwortung für die Niederlage des Deutschen Reiches zu tragen, und Adolf Hitler hatte in seinem Buch "Mein Kampf" gefordert, Desertion in jedem Einzelfall mit dem Tode zu bestrafen. Die Militärrichter der Wehrmacht erwiesen sich als gnadenlose Vollstrecker dieser Vorgabe: Während des Zweiten Weltkrieges fällten sie mindestens 35000 Urteile gegen Soldaten, die man der Desertion beschuldigte. In etwa 65 % der Fälle lautete das Urteil: Todesstrafe.
In diesen Fällen sind die Urteile anderer Gerichte, wie der SS- und Polizeigerichte sowie der fliegenden Standgerichte der letzten Kriegswochen noch nicht einmal mit erfasst. Die militärhistorische Forschung ist sich heute einig, daß mindestens 20000 dieser Urteile vollstreckt wurden. Die Kriegsgerichte der Wehrmacht fällten demnach mehr Todesurteile als die Sondergerichte und der berüchtigte Volksgerichtshof zusammen. Den überlebenden Opfern der Militürjustiz blieb nach dem Krieg jede moralische und finanzielle Entschädigung vorenthalten. Das Makel des Verräters wirkte fort. Nur wenige bekannten sich offen zu ihrem Handeln, wie etwa der Schriftsteller Alfred Andersch in seiner autobiographischen Erzhählung "Die Kirschen der Freiheit", die 1952 erschien. Auch die Rolle der Wehrmachtsjustiz blieb unaufgearbeitet. In einem einzigen Fall wurde gegen einen ehemaligen Stabsrichter, der noch nach der Kapitulation der Wehrmacht drei Matrosen wegen Fahnenflucht hatte hinrichten lassen, eine zweijährige Gefängnisstrafe verhängt; auch er wurde 1952 noch freigesprochen, da man ihm eine "vorsätzliche Rechtsbeugung" nicht zusprechen wollte. Sachverständiger Gutachter in diesem Verfahren war ein ehemaliger Marinerichter: Erich Schwinge, der im Wintersemester 1946/47 bereits wieder eine Professur in Marburg erhalten hatte.
Schwinge, später Rektor der Marburger Universität, war einer der Autoren des nationalsozialistischen Kriegsstrafrechts. Als Herausgeber der einzigen Monographie zu diesem Thema war Schwinge nach dem Kriege maßgeblich verantwortlich für eine jahrzehntelange irreführende Darstellung der Rolle der NS-Militärjustiz im Nationalsozialismus.
Bild: Gedenktafel für Franz Jägerstätter am ehemaligen Reichskriegsgericht in BerlinErst Anfang der 80er Jahre entspann sich eine öffentliche Debatte über die Bewertung der ungehorsamen Soldaten in Hitlers Wehrmacht: Auslöser waren zunächst kleinere Initiativen, die vielerorts antraten, dem "unbekannten Deserteur" ein Denkmal zu setzen. Dieses Ansinnen und der hefstige Widerstand, mit dem ihm zunächst in vielen Städten begegnet wurde, entfachte nun eine Debatte, die zunehmend auf auf die Felder der Wissenschaft und Politik übergriff. |
Wichtig für die Auseinandersetzung war außerdem die Gründung eines eigenen Interessenverbandes der "Opfer der NS-Militärjustiz", welcher die Forderung nach Rehabilitation der überlebenden Opfer und ihrer Angehörigen zu seinem Anliegen machte. Vier Jahrzehnte nach dem Ende des Nationalsozialismus entwickelte sich nun eine breite Kontroverse sowohl über die Rolle der Justiz in Hitlers Wehrmacht als auch über die moralische und juristische Beurteilung der Deserteure, Gehorsamsverweigerer und Wehrkraftzersetzer, die bis heute andauert.
Auf dem Gebiet der Geschichtsforschung wurde die bisherige Einschätzung der Wehrmachtsjustiz und ihres Wirkens insbesondere durch die Forschungen von Fritz Wüllner und Manfred Messerschmidt (bis 1988 wissenschaftlicher Leiter des militärhistorischen Forschungsamtes der Bundeswehr in Freiburg) erschüttert und neu geschrieben. Auf politischer Ebene spiegelt sich die Kontroverse im Streit um die Rehabilitierung der im zweiten Weltkrieg verurteilten Soldaten und ihrer Angehörigen, der seit 1991 über 6 Jahre lang den Bundestag beschäftigte. Ursache des parlamentarischen Streits war ein Urteil des Bundessozialgerichts vom 11. September 1991, welches der Witwe eines 1945 erschossenen Wehrpflichtigen Entschädigung nach dem Bundesversorgungsgesetz zugesprochen hatte. Die zuständigen Richter verlangten außerdem vom Gesetzeber eine klare rechtliche Regelung der Entschädigungsfrage.
Im Mai 1999 beschloß der Deutsche Bundestag ein Gesetz zur Rehabilitierung der Deserteure und eine symbolische Entschädigung der Überlebenden und ihrer Angehörigen.
Bild: Ausstellungskatalog Die Kirschen der Freiheit, Museum Gelsenkirchen-Buer 30.10.-13.11.1988. Archiv GELSENZENTRUM "In der Mulde des jenseitigen Talhangs fand ich einen wilden Kirschbaum, an dem die reifen Früchte glasig und hellrot hingen. Das Gras rings um den Baum war sanft und abendlich grün. Ich griff nach einem Zweig und begann von den Kirschen zu pflücken. Die Mulde war wie ein Zimmer; das Rollen der Panzer klang nur gedämpft herein. Sie sollen warten, dachte ich. Ich habe Zeit. Mir gehört die Zeit, solange ich diese Kirschen esse. Ich taufte meine Kirschen: ciliege diserte, die verlassenen Kirschen, die Deserteurs-Kirschen, die wilden Wüstenkirschen meiner Freiheit. Ich aß ein paar Händevoll. Sie schmeckten frisch und herb." Aus: Alfred Andersch, Die Kirschen der Freiheit. Zürich 1952 |
(...) mit dieser Metapher beschreibt Alfred Andersch, einer der großen deutschen Nachkriegsautoren, das Motiv seiner Fahnenflucht im Zweiten Weltkrieg. Die Desertion als eine bewußte Entscheidung für das, was allem Militärischen fremd und mit ihm unvereinbar sein muß: die Freiheit. Wir haben diese Metapher zum Titel der Ausstellung und des gesamten Projekts "Deserteure" gemacht, da sie einem bewußten und hoffnungvollen Programm von Desertion Ausdruck gibt. Gleichwohl ist uns bewußt, daß viele Deserteure dieses Bild für ihre Fahnenflucht nicht hätten wählen wollen. Oft flohen sie nicht aus einer bewußten Entscheidung heraus, viele von ihnen hatten keineswegs das hehre Ziel der "Freiheit" vor Augen, und auch das, was viele Deserteure nach ihrer Flucht erwartete, wäre schwerlich mit dem Bild von Andersch vereinbar.
Bild: Plakat Die Kirschen der Freiheit - Museum Gelsenkirchen-Buer 30.10.-13.11.1988 Fraglos flohen viele aus nackter Angst vor dem Sterben, aus Liebe zu Frauen, Familien, Freunden, aus Unlust auch, sich dem militärischen Leben mit den dazugehörigen Opfern einzugliedern, und sicherlich auch war ihre Desertion oftmals weniger ein planmäßiger Akt als vielmehr Ergebnis eines spontanen Entschlusses, nicht selten eine Kurzschlußhandlung, bisweilen auch nur Ergebnis zufälliger Entwicklungen. So mancher hat uns im Verlauf unserer Vorbereitungen geraten, nur solche Deserteure positiv zu würdigen, die sich im Sinne von Andersch dem Nazi-Militär entzogen haben. Wir haben uns anders entschieden. Wir fänden es zynisch, Gefühle wie Angst abzuqualifizieren, als "niederes" Motiv geringzuschätzen, hieße das doch, von der schrecklichen Ausnahmesituation, die der Krieg darstellt, kalt zu abstrahieren. Vielmehr sehen wir Regungen wie Angst, Heimweh oder Liebesweh als positiv an, weil dem Leben zugewandt. Wären sie weiter verbreitet gewesen als der soldatische Gehorsam, hätte viel menschliches Elend verhindert werden können. Alle Deserteure haben, so glauben wir, Anspruch darauf, endlich, Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg, mit ihrem Tun enttabuisiert und auch rehabilitiert zu werden. Man wird sich, will man ihr Tun heute beurteilen, fragen müssen, ob jemand, der - aus welchen Gründen auch immer - den Weg in den Abgrund nicht mitzumachen bereit war, diskriminiert werden darf gegenüber demjenigen, der - leichten oder schweren Herzens - sich der Nazi-Militärmaschinerie zur Verfügung gestellt und sich am größten und barbarischsten Vernichtungsfeldzug der menschlichen Geschichte beteiligt hat. Die Frage, wie man zu den Deserteuren des Zweiten Weltkriegs steht, beantwortet sich also letztlich daraus, wie man den Zweiten Weltkrieg bewertet. (...) Aktion gegen Krieg 1988: Dietmar Clermont, Karin Clermont, Marie-Cecile Duclercq, Monika Klutzny, Martina Mail, Wolfgang Pietsch, Peter Saatkamp, Klaus Seiler, Giesela SchrammAus: Forum Gelsenkirchener Geschichten |
In einer der Hinrichtungsstätten des so genannten "Dritten Reichs", im Dortmunder Gerichtsgefängnis, wurden von Mai 1943 bis Anfang Januar 1945 von der NS-Militärjustiz auch zum Tode Verurteilte, die nicht aus Dortmund stammten hingerichtet. Einer dieser Männer war der am 23. Mai 1925 in Recklinghausen geborene Oskar Aschoff. Er wurde drei Wochen vor seinem 19. Geburtstag am 2. Mai 1944 um 18.11 Uhr im Gerichtsgefängnis Dortmund enthauptet. Oskar Aschoff wurde in einem Einzelgrab auf dem Dortmunder Hauptfriedhof bestattet. Heute befindet sich sein Grab auf dem Ehrenfeld der Kriegs- und Bombenopfer des Dortmunder Hauptfriedhofs.
Abb.: Oskar Aschoff, 1944. Quelle: Gudrun Eussner, Nichte."Ein ganz unbedarfter Junge" Zum Volkstrauertag: Erinnerung an den vergessenen Herforder Oskar Aschoff Von Kommunalarchivar Dieter BegemannHerford. In Wolfgang Staudtes bissiger Nachkriegs-Filmsatire "Rosen für den Staatsanwalt" wird der Gefreite Rudi Kleinschmidt von einem deutschen Kriegsgericht zum Tode verurteilt, weil er sich zwei kleine Dosen Wehrmachts-Schokolade organisiert hatte. Nicht nur die äußere Erscheinung des schmächtigen Rudi sorgt dafür, dass man an ihn denken muss, wenn man auf die Geschichte des Herforders Oskar Aschoff stößt. Auch ihm hätte man, wie der Volksmund sagt, "das Vaterunser durch die Rippen pusten" können. Als er 1943 mit 18 Jahren zu den Pionieren nach Minden eingezogen wurde, war er Maschinenarbeiter in der Herforder Bürstenfabrik König & Böschke. Aber eigentlich, so beschrieb ihn seine Schwester, "war er noch ein ganz unbedarfter Junge". In manchem eher ein schüchternes Jüngelchen. |
In Holland wollte er sich verstecken
Mit so einem machten die Stubenältesten in der Kaserne gerne derbe Scherze. Einen wie ihn schickten sie los, um bei den Bauern in den umliegenden Dörfern etwas "zu futtern" für das Saufgelage am Wochenende zu organisieren. Als er tatsächlich mit einer dicken Mettwurst zurückkam, machten die Platzhirsche trotzdem weiter ihre Witze mit ihm. Eine solche Wurst könne er doch nur geklaut haben, behaupteten sie. Und weiter: Wenn das herauskäme, käme er vor ein Kriegsgericht.
Oskar Aschoffs großer Bruder Heinz war schon seit 1938 beim "Barras". Von ihm wusste er, wenn das Wort "Kriegsgericht" fiel, wurde es ernst. Todernst. Er bekam Angst. Er schlich sich aus der Kaserne und stieg am Mindener Bahnhof in den Zug Richtung Holland. Seine Schwester lebte dort in Utrecht. Bei ihr wollte er sich verstecken.
Alles hätte gut gehen können. Hätte - wenn er beim schnellen Aufbruch in der Kaserne nicht seine Uniformmütze vergessen hätte. So hatte der Pionier Oskar Aschoff keine Chance, als Feldjäger den Zug an der Grenze kontrollierten. Er wurde nach Bielefeld gebracht, zum Hauptquartier der 176. Division. Dort besaß Kriegsgerichtsrat Dr. Fritz Rheinen die juristische Deutungshoheit für "Führergehorsam" und "Manneszucht" deutscher Soldaten. In seiner Amtszeit wurden vom Kriegsgericht in der Ravensberger Straße 123 mindestens 27 Todesurteile gegen Divisionsangehörige gesprochen und vollstreckt. Die Dunkelziffer ist unbekannt. Vieles andere auch.
Das Schriftgut des Kriegsgerichtes wurde gegen Kriegsende vernichtet. Vermutlich sollte es nicht den anrückenden Alliierten in die Hände fallen. Deshalb ist auch das Todesurteil gegen Oskar Aschoff nicht erhalten geblieben. Nicht einmal die genaue Anklage und das Datum des Urteils sind überliefert. Nur das Aktenzeichen "I 41/44" wurde später bei seiner Hinrichtung notiert. Es darf als sicher angenommen werden, dass ihm vorgeworfen wurde, er sei desertiert. Denkbar, dass ihm seine geplante Flucht ins Ausland als strafverschärfend angelastet wurde. Niemand weiß, ob auch der angebliche Wurst-Diebstahl eine Rolle spielte.
Todesurteile gegen Soldaten sind mit dem Klischeebild einer Hinrichtung durch ein Erschießungskommando im Morgengrauen verbunden. Die Realität in Nazi-Deutschland sah anders aus. Als 1943 mit der Brutalisierung des Krieges auch die Zahl der Todesurteile gegen die eigenen Soldaten enorm anstieg, ermächtigte Hitler die militärischen Befehlshaber, selbst zu entscheiden, ob die Verurteilten erschossen, enthauptet oder erhängt werden sollten.
Im Sinne einer Rationalisierung des Vollzugs konnten nun auch "zivile" Hinrichtungsstätten in Anspruch genommen werden. Die Bielefelder Todesurteile der 176. Division wurden ab jetzt mit der Fallbeilmaschine im Dortmunder Gefängnis vollstreckt. Die Hinrichtung Oskar Aschoffs erfolgte am 2. Mai 1944 um 18.11 Uhr. Er war an diesem Tag der fünfte von mindestens sieben Delinquenten. Vier Monate später wurde an gleicher Stelle der Herforder Heiko Ploeger ermordet.
In "Rosen für den Staatsanwalt" wird die Hinrichtung des Rudi Kleinschmidt durch glückliche Umstände in letzter Minute verhindert. Er überlebt, aber tut sich schwer, seinen Platz im Nachkriegsdeutschland zu finden.
Amtlich entsorgt ins Nichts
Ein paar Jahre später trifft er den Kriegsgerichtsrat, der seinen Tod gefordert hatte, zufällig auf der Straße wieder. Längst ist der einstige Vollstrecker des Führerwillens zum gutsituierten Bundesbürger mutiert. Als demokratisch gewendeter Landgerichtsrat hat er seine blutrünstige Vergangenheit verschwiegen und verhilft nun einem gefürchteten Antisemiten zur Flucht vor der Strafverfolgung.
Das Überlebensglück des Filmhelden Rudi K. war dem realen Oskar Aschoff nicht vergönnt. Hätte er es gehabt, hätte ihm auch Dr. Fritz Rheinen durchaus auf der Straße begegnen können. Der ehemalige Kriegsgerichtsrat fand schnell einen geachteten Platz in der Bundesrepublik. Er wurde Landgerichtsdirektor in Duisburg. Seine Personalakte hatte - ein Schelm, wer Böses dabei denkt - den Krieg nur unvollständig überstanden. Auch Oskar Aschoffs Akten wurden bereinigt.
Ohne jeden weiteren Hinweis erhielt seine Herforder Melderegisterkarte am 30.11.1946 den Eintrag: "von Amts wegen abgemeldet." Ein 18-Jähriger, von Staats wegen ermordet, war damit amtlich entsorgt ins bürokratische Nichts. Spurlos verschwunden. Übrig blieb nur der Hinweis, für diesen Verwaltungsakt würden von den Angehörigen keine Gebühren erhoben.
Im Dortmunder Gerichtsgefängnis wurden von Mai 1943 bis Anfang Januar 1945 von der NS-Militärjustiz die hier genannten, zum Tode Verurteilten, die nicht aus Dortmund stammten, hingerichtet:
Werner Birlem | geb. am 14. Juni 1920 in Berlin-Lichtenberg |
Heinz Werner Busch | geb. am 03. Februar 1921 in Koblenz |
Wilhelm Eduard Franz Böttger | geb. am 26. Juli 1902 in Düsseldorf |
Heinrich Dülks | geb. am 08.September 1922 in Essen |
Johann Eschbach | geb. am 30. November 1924 in Rheinberg Bezirk Köln Porz |
Heinrich Ludwig Feisel | geb. am 09. September 1918 in Frankenberg |
Johann Fi**** | geb. am 05. Oktober 1909 in Kellen Kreis Kleve |
Ludwig Edmund Christian Fri**** | geb. am 25. Juli 1903 in Dortmund-Berghofen |
August Grüters | geb. am 23. November 1919 in Elberfeld |
Edmund Hackhausen | geb. am 06. März 1920 in Köln-Zollstock |
Friedrich Herrmann | geb. am 02.April 1914 in Düsseldorf |
Ernst Karl Hopf | geb. am 30. April 1920 in Stendal |
Karl Ernst Huckschlag | geb. am 23. August 1916 in Menden |
Hans August Robert Hülsmann | geb. am 12. Mai 1922 in Bochum-Hordel |
Wilhelm Jülich | geb. am 16. November 1912 in Köln-Lindenthal |
Harry Kurt Kö**** | geb. am 23. Dezember 1922 in Gladbeck |
Leo Kaczorowski | geb. am 21. März 1902 in Jellen Kreis Strasburg/Westpreußen |
Emil Kallenbach | geb. am 25. Januar 1921 in Wasungen Kreis Meiningen |
Heinrich Koch | geb. am 30. Dezember 1913 in Wachendorf Kreis Euskirchen |
Johann Wilhelm Kraft | geb. am 11. Dezember 1905 in Wuppertal, möglw. Dortmund |
Willy Kuhweide | geb. am 16. Dezember 1906 in Barmen |
Paul Kusz | geb. am 03. August 1918 in Gelsenkirchen |
Phillip Johann Lenhart | geb. am 27. Oktober 1919, letzte Anschrift Weiler bei Bingerbrück |
Richard Liebelt | geb. am 9. Oktober 1902 in Wiesa Kreis Kamenz |
Gerhard Lindemann | geb. am 15. Oktober 1918 in Wörlitz Krs. Dessau |
Heinrich Lüttgen | geb. am 21. November 1913 in Düsseldorf |
Otto Malick | geb. am 20. Juni 1918 in Forst |
Alfred Mannewitz | geb. am 24. März 1910 in Brandenburg |
Ludwig Musielak | geb. am 12. August 1912 in Oberhausen |
Gustav Möllmann | geb. am 2. August 1914 in Wesel |
August Mühlbach | geb. am 06. Juni 1907 Frankfurt/Main |
Gerhard Otto Müller | geb. am 5. September 1918 in Wilnsdorf/Dippoldiswalde |
Franz Wilhelm Nagl | geb. am 5. Februar 1916 in Gmunden/Oberdonau |
Josef Nösler | geb. am 08. September 1914 in Wattenscheid |
Friedrich Prylewski | geb. am 21. Oktober 1913 in Wanne-Eickel |
Walter Rachowiak | geb. am 12. September 1912 in Herten |
Emil Karl Reinhold Riese | geb. am 24. Januar 1906 in Essen-Altendorf |
Johann Roth | geb. am 03. September 1914 in Hüls/Kempen-Krefeld |
Alfred Horst Rumey | geb. am 13. Februar 1917 in Königsberg |
Wilhelm Rusche | geb. am 4. Mai 1907, letzter Wohnort Mülheim/Ruhr |
Heinrich Josef Scheidtmann jun. | geb. am 16. Mai 1914 in Neviges |
Johann Schröder | geb. am 7. Februar 1925 in Schloß Neudorf Kreis Meseritz/Warthe |
Heinz Seidel | geb. am 10. April 1921 in Seeburg bei Halle |
Heinrich Seidler | geb. am 17. November 1904 in Rüttenscheid/Essen |
Rudolf Sgubisch | geb. am 10. Juni 1920 in Bismarckhütte/Beuthen |
Josef Spanz | geb. am 15. März 1912 in Stockigt Kreis Bitburg |
Johann Tauber | geb. am 11. Feburar 1919 in Graz/Österreich |
Hermann Tegeder | geb. am 08 Dezember 1919 in Remscheid |
Bernhard Thiel | geb. am 1. September 1907 in Loneker Kreis Enschede |
Heinz Thomas | geb. am 29. Oktober 1922 in Barmen |
Hermann Witte | geb. am 1. Februar 1915, letzter Wohnort Düsseldorf |
Helmut Oskar Zehkorn | geb. am 2. Oktober 1907 in Hohensalza |
Eine Anzahl Dortmunder, die der Wehrmacht angehörten, kamen in Konflikt mit der Wehrmachtjustiz und wurden bei der Fahndung, während des Verfahrens oder nach einem Urteil getötet. Hier konnten von der "Arbeitstelle Zukunft braucht Erinnerung" bisher 56 Opfer namentlich ermittelt werden.Ihre genau Zahl wird wohl nicht mehr feststellbar sein.
Opfer der NS-Militärjustiz, die zwischen 1939 -1945 in anderen Hinrichtungsstätten ermordet wurden
Robert Albrecht | geb. am 18. April 1907 in Dingelstädt-Eichsfeld |
Hermann Bode | geb. am 1. Februar 1911 in Broitzen/Braunschweig |
Josef Brückmann | geb. am 10. Januar 1925 in Bodenheim Kreis Oppenheimt |
Willi Dehmel | geb. am 17. April 1910 in Dortmund-Hörde |
Alfred Eck | geb. in Baldersheim |
August Fiereck | geb. am 30. Dezember 1907 in Münster |
Michael Fries | geb. am 31.8.1910 in Dietfurth a.d. Altmühl |
Georg Gottfried | geb. in Gollachostheim |
Kurt Grabenhofer | geb. am 29. Januar 1922 in Graz/Österreich |
Heinrich Greff | geb. am 13. März 1921 in Klein-Blittersdorf |
Kurt Emil Hahn | geb. am 16. Januar 1916 in Reppen Kreis Oschatz |
Johann Hinrich Hoops | geb. am 28. Januar 1924 in Hadenfeld Kreis Steinburg |
Rudolf Kalb | geb. am 7. April 1905 in Hannover |
Harald Kern | geb. am 23. September 1924 in Graz/Österreich |
Dr. Prof. Werner Krauß | geb. am 7. Juni 1900 in Stuttgart |
Johann Lukaschitz | geb. am 25. September 1919 in Wien |
Rudolf Narkus | geb. am 28. August 1912 in Dortmund-Hörde |
Adolf Pogade | geb. am 13. August 1896 in Halenbeck/Ostpriegnitz |
Ludwig Rehak | geb. am 16. August 1912 in Wien |
Johann Sasse | geb. am 08. Feburar 1917 Seeboden, Bezirk Klagenfurt |
Gerhard Schäfer | geb. am 18. Februar 1924 in Landsweiler-Reden Kreis Ottweiler |
Franz Scheider | geb. am 13. Dezember 1913 in München |
Werner Spenn | geb. am 8. September 1918 in Wittenberge |
Dr. Adalbert von Springer | geb. am 28. September 1908 in Rzew/Galizien |
Heinz Strehlow | geb. am 15. Juli 1915 in Hamburg |
Alois Valach | geb. am 2. Februar 1910 in Wien |
Ferdinand Wöhrle | geb. am 8. April 1917 in Wolfach/Baden |
Richard Zirn | geb. am 16. Dezember 1912 in Altensteig Kreis Calw |
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Bamberg | Graf von Stauffenberg | geb. 1907, erschossen 21. Juli 1944 | Widerstand |
Bamberg | Anton Langhammer | geb. 1924, erschossen am 7. April 1945 | Fahnenflucht |
Burg | J.Gerhard Kratzat | geb. 1909, hingerichet am 12. Juli 1944 | Widerstand |
Burg | Willi Max Beenke | geb.1913, ermordet am 20. März 1944 | Widerstand |
Chemnitz | Friedrich Olbricht | geb. 1888, erschossen am 21. Juli 1944 | Widerstand |
Chemnitz | Arnold Winter | geb. ?, erschossen 11. Dezember 1943 | (2) |
Coburg | Georg Alexander Hansen | geb. 1904, hingerichtet 08. September 1944 | Widerstand |
Dithmarschen | Johann Wilhelm Jasper | geb. 1899, hingerichtet 29. September 1934 | Widerstand |
Frankfurt/Oder | Herberg Jensch | geb. 1900, ermordet am 5. Juni 1944 | Widerstand |
Hannover | Robert Gauweiler | geb. 1906, erschossen am 11. Dezember 1944 | (2) |
Hermaringen | Georg Elser | geb. 1903, erschossen am 8. April 1945 | Widerstand |
Kiel | Willi Dittman | geb. 1905, hingerichtet am 1. Februar 1945 | Fahnenflucht |
Leipzig | Werner Schilling | geb. 1917, hingerichtet 24. Juli 1944 | Fahnenflucht |
Meldorf | Johann Wilhelm Jasper | geb. 1899, hingerichtet am 29. September 1934 | Widerstand |
Mönchengldb. | Theo Hespers | geb. 1903, gehenkt am 9. Dezember 1943 | Landesverrat |
Mülheim/Ruhr | Günther Smend | geb. 1912, gehenkt am30. August 1944 | Widerstand |
Mülheim/Ruhr | Paul Gross | geb. 1908, hingerichet am 9. August 1943 | (2) |
Mülheim/Ruhr | Paul Weseler | geb. 1901, hingerichtet am 11. August 19?? | Kriegsverrat |
Mülheim/Ruhr | Johann Hörstgen | geb. 1906, ermordet 14. August 1944 | Landesverrat |
Naumburg | Joachim Meichßler | geb. ???, hingerichet am 29. September 1944 | Widerstand |
Offenburg | Gustav Kunz | geb. 1920, erschossen 25. April 1944 | Kriegsverrat |
Salzburg | Johann Pichler | geb. 1899, erschossen am 28. September 1939 | (1) |
Salzburg | Josef Wegscheider | geb. 1897, erschossen am 26, September 1939 | (1) |
Salzburg | Franz Mittendorfer | geb. 1903, hingerichet am 6. Januar 1940 | (1) |
Stuttgart | Werner Spiller | geb. 1910, erschossen 19. April 1944 | Volksverrat |
Stuttgart | Emil Gärtner | geb. 1896, hingerichtet ? 1944 | Hochverrat |
Waren-Müritz | Franz Liemandt | geb. 1899, hingerichtet 07. Dezember 1939 | (2) |
Würzburg | Anton Kropf | geb. 1914, ermordet 9. Dezember 1939 | (2) |
(1) Kriegsdienstverweigerung (2) Wehrkraftzersetzung
Andreas Jordan, Juli 2010. Nachtrag Oskar Aschoff Okt. 2013 |