Das Ehepaar Zingler - Leben und Wirken in Gelsenkirchen
Alfred Zingler stammte aus Schlesien. Mit vollem Namen Alfred Wilhelm Hermann Zingler, wurde er am 6. Juni 1885 in Sprottau im Kreis Liegnitz als Sohn des Amtsgerichtssekretärs Hermann Zingler und seiner Frau Marie geboren. Alfred Zingler, der offensichtlich in seiner Schulzeit starke kulturelle Anregungen bekommen hatte, wollte eigentlich Schauspieler werden. Zunächst wurde er allerdings für den mittleren Justizdienst ausgebildet. Nach drei Jahren beendete er aber diese Tätigkeit und widmete sich der Schauspielerei. 1909 bis 1913 war er an verschiedenen Bühnen als Charakterdarsteller beschäftigt. 1913 wechselte er erneut den Beruf und wurde ab April 1913 Schriftleiter der "Breslauer Morgenzeitung" in der Hauptstadt Schlesiens. Obwohl Alfred Zingler fortan als Redakteur arbeitete, ließ ihn die Schauspielerei neben seinen anderen vielfältigen kulturellen Interessen auch später nie wieder los.
Abb.: Bescheinigung über Eheschließung - Alfred und Margarethe Zingler
Zeitlich eng mit dem beruflichen Wechsel verbunden war die Heirat mit Margarethe Wiesner am 26. September 1914. Die nunmehrige Frau Zingler, mit vollem Geburtsnamen Margarethe Agnes Seiina Wiesner, war wie ihr Mann im Regierungsbezirk Liegnitz, allerdings im Landkreis Jauer zur Welt gekommen. Sie war wie Alfred Zingler im Jahr 1885 geboren, am 6. November. Auch sie entstammte einem mittelständischen, protestantischen Beamtenhaushalt. Nach Abschluss der Volksschule besuchte Margarethe Wiesner ein Jahr die Handelsschule in Breslau. 1914 übernahm sie eine Stellung beim Konsumverein in Breslau. Nach verschiedenen journalistischen Tätigkeiten, die Alfred Zingler auch ins Ruhrgebiet geführt hatten, kam das Ehepaar Zingler 1923 nach Gelsenkirchen, wo Alfred Zingler Redakteur der Zeitung "Volkswille" wurde. Alfred Zingler, der sich aus der Erfahrung des Ersten Weltkriegs zur Sozialdemokratie gewandt hatte, prägte diese sozialdemokratische Tageszeitung für Gelsenkirchen bis zu ihrem Verbot 1933.
In Gelsenkirchen entfalteten die Zinglers in der sozialdemokratischen Bewegung umfangreiche Aktivitäten und wurden zu führenden und unter den Sozialdemokraten hoch angesehenen Repräsentanten dieses politischen Lagers. Vor allem im Bereich der Arbeiterkulturorganisationen entfaltete Alfred Zingler zahlreiche Aktivitäten - beispielsweise beim Volkschor, bei Theatergruppen und bei der sozialistischen Arbeiterkinder- und -Jugendbewegung. Die kulturelle Arbeit der sozialistischen Arbeiterjugendbewegung in Gelsenkirchen hatte ihr Zentrum im Stadtteil Bulmke, wo Alfred Zingler auch die örtliche SPD leitete. Dort war Ende der 1920er Jahre das "August-Bebel-Haus" errichtet worden. Dieses "Arbeiterjugendheim" war finanziert und erbaut worden von SPD, Arbeiterwohlfahrt und Sozialistischer Arbeiterjugend.
Margarethe Zingler engagierte sich wie ihr Mann in der sozialdemokratischen Bewegung Gelsenkirchens, aber durchaus selbständig und mit eigenen Schwerpunkten. Im Unterschied zu ihrem Ehemann konzentrierte sich Margarethe nicht so stark auf Fragen der Kulturarbeit, sondern widmete sich verstärkt der Arbeit in den sozialdemokratischen Frauengruppen. Diese in einer montanindustriell geprägten Stadt wie Gelsenkirchen mit relativ geringer Frauenerwerbstätigkeit schwierig zu organisierenden Gruppen vertrauten Margarethe Zingler schon bald nach ihrer Übersiedlung die Leitung aller SPD-Frauengruppen in Gelsenkirchen an. Diese Funktion übte sie von 1923 bis 1933 aus. Wahrscheinlich über die Funktion der Leiterin der Frauengruppen gehörte Margarethe Zingler auch dem Vorstand der Gelsenkirchener und der Bulmker SPD an. Da die Gelsenkirchener Arbeiterwohlfahrt überwiegend von den sozialdemokratischen Frauen getragen wurde, war es nur konsequent, dass Margarethe Zingler auch in dieser Organisation mitarbeitete und von 1923 bis 1933 Mitglied des Gelsenkirchener Vorstandes der Arbeiterwohlfahrt war.
Bei der Gelsenkirchener Stadtverordnetenwahl am 4. Mai 1924 nahm Margarethe Zingler Listenplatz 9 ein und war, da die SPD nur 5 Sitze erhielt, nicht gewählt worden. Am 20. Mai 1928 kandidierte Margarethe Zingler für die Stadtverordnetenversammlung der kurz zuvor durch Zusammenlegung von Gelsenkirchen, Buer und Horst gebildeten neuen Großstadt Gelsenkirchen-Buer auf Listenplatz 11 für die SPD. Da 14 SPD-Stadtverordnete gewählt wurden, wurde sie Stadtverordnete. Bei der Stadtverordnetenwahl am 17. November 1929 hatte sie auf Listenplatz 11 den direkten Einzug in die Stadtverordnetenversammlung verpasst, war aber als Nachrückerin in die Stadtverordnetenversammlung eingetreten. 1933 ließ sich Margarethe Zingler erneut für die Gelsenkirchener SPD aufstellen, erhielt den "sicheren" Listenplatz 6 und wurde, bei 7 Stadtverordneten, die die SPD erhielt, direkt gewählt.
Das demokratische Engagement machte Alfred Zingler natürlich zu einem exponierten Gegner der Antidemokraten Gelsenkirchens und insbesondere der Nationalsozialisten, die seit der Reichstagswahl von 1930 auch in Gelsenkirchen einen enormen Aufschwung erlebten. So wurde in der Nacht vom 5. auf den 6. Juli 1932 Alfred Zingler von Nationalsozialisten überfallen und niedergeschlagen. Der Überfall ereignete sich offenbar zwischen dem Parteihaus der NSDAP an der Gelsenkirchener Hochstraße (heute Hauptstraße) und dem Redaktionsgebäude des "Volkswillen" an der Ringstraße. Dieser Überfall stand wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Wahlkampf für die Reichstags wähl am 31. Juli 1932, der von den Nationalsozialisten mit äußerster Brutalität gegen ihre Gegner geführt wurde und in Deutschland dutzendweise Tote und hunderte von Verletzten forderte. Alfred Zingler konnte froh sein, den Überfall der Nationalsozialisten überlebt zu haben, wenige Tage später erschoss ein SA-Mann in Buer den Reichsbannermann Johann Schlenkhoff. Als exponierte Sozialdemokraten waren Alfred und Margarethe Zingler nach der Übergabe der Macht an die Nationalsozialisten extrem gefährdet. Auch in Gelsenkirchen kam es zu willkürlichen Verhaftungen und Misshandlungen politischer Gegner. So sahen sich die Zinglers schon bald gezwungen, aus Gelsenkirchen zu fliehen. Für den bald erfolgenden Beschluss der Zinglers, aus Deutschland zu fliehen, dürften die Erfahrungen der Vergangenheit, der weitere Verlauf der raschen Zerschlagung der Sozialdemokratie und der ihr verbundenen Verbände und die Verhaftung zahlreicher Sozialdemokraten zusammengewirkt haben.
Am 5. Mai 1933 ging Alfred Zingler ins Exil, verließ Gelsenkirchen. Seine Flucht führte ihn über Dortmund, Essen und Oberhausen zunächst nach Gronau. Von Gronau aus ging Alfred Zingler am Samstag, den 6. Mai 1933, über die "grüne Grenze" zwischen Deutschland und den Niederlanden nach Glanerbrug. In den Niederlanden halfen ihm niederländische Genossen der Sociaaldemocratische Arbeiders Partij (SDAP), auch wurde ihm eine geringe Unterstützung zugesagt. Anfang Juni 1933 legte Margarethe Zingler ihr Stadtverordnetenmandat nieder und verließ Gelsenkirchen. Auch sie fuhr zunächst mit der Bahn nach Gronau und überquerte dann zu Fuß illegal die deutsch-niederländische Grenze.
Im Sommer 1933 konnten Alfred und Margarethe Zingler sich dann in Hengelo niederlassen. Obwohl es ein offizielles Verbot der politischen Betätigung gab, bemühten sich die Zinglers sofort um die Herstellung von Kontakten zu anderen Verfolgten aus der Arbeiterbewegung, die in den Niederlanden Zuflucht gefunden hatten, und zu Verwandten und Genossen in Westdeutschland und besonders im Raum Gelsenkirchen. Da Zinglers Zufluchtsort nah an der deutschniederländischen Grenze gelegen war, beherbergten die Zinglers immer wieder deutsche Genossen, die zu illegalen Konferenzen mit Abgesandten des Sopade-Exilvorstandes über die "grüne Grenze" angereist waren. Die Zinglers versorgten mit ihren Kontakten nach Deutschland zahlreiche illegale Zirkel von Sozialdemokraten mit Material des sozialdemokratischen Exilvorstandes und leiteten umgekehrt Informationen aus dem »Dritten Reich« an den Parteivorstand weiter. Dabei unterstützten sie Gruppen im Raum Gelsenkirchen wie auch im Norden des Ruhrgebiets und standen auch mit großen Netzen zur Verteilung der sozialdemokratischen Schriften wie dem Germania-Kreis in Verbindung. Alfred Zingler arbeitete auch an der Zeitung "Freie Presse", dem deutschsprachigen Wochenblatt der Sozialdemokraten in den Niederlanden, mit und entfaltete verschiedene Aktivitäten bei der niederländischen Arbeiterkulturbewegung.
Auch das geflohene Ehepaar Zingler wurde von den Behörden des "Dritten Reichs" weiter verfolgt und bespitzelt. Im September 1937 wurden Margarethe und Alfred Zingler ausgebürgert. Am 10. Mai 1940 begann der deutsche Westfeldzug. Die Wehrmacht des nationalsozialistischen Deutschland marschierte in die Niederlande ein, die bereits am 15. Mai 1940 kapitulierten. Sofort zu Beginn des deutschen Einmarsches flohen Alfred und Margarethe Zingler aus dem grenznahen Ort Hengelo, wo sie bisher Zuflucht gefunden hatten. Das Letzte, was das niederländische Flüchtlingskomitee tun konnte, war, sie für ihre weitere Flucht mit 50 Gulden auszustatten. Unterstützt von niederländichen Freunden konnten sich die Zinglers bis zum Sommer 1943 verbergen. Alfred und Margarethe Zingler wurden am 2. Juli 1943 doch verhaftet. Nach ihrer Verhaftung wurden sie in das Gefängnis Arnheim eingeliefert. Dort blieben sie vom 2. Juli bis zum 12. oder 13. August 1943. In der Zweischenzeit war offensichtlich entschieden worden, die beiden nach Deutschland zu überführen, um ihnen dort den Prozess zu machen. Zunächst wurden sie nun in das Konzentrationslager Herzogenbusch (niederländisch: s'Hertogenbosch) verlegt. Die nächste Station auf dem Leidensweg von Alfred und Margarethe Zingler war ab dem 13. Dezember 1943 das Polizeiliche Durchgangslager Amersfoort. Dieses war für die Überstellung von Häftlingen nach Deutschland bestimmt und lag außerhalb des Städtchens Amersfoort in der Provinz Utrecht. Von dort wurden die Zinglers nach Deutschland transportiert. Am 3. Januar 1944, fast elf Jahre nach ihrer Flucht, wurden sie als Gefangene in das Gefängnis Gelsenkirchen eingeliefert. Wie später die Anklage Alfred Zingler als besonders verwerflich neben seinen Widerstandsaktivitäten vorwarf, wirkte Alfred Zingler noch im Gelsenkirchener Gerichtsgefängnis "wehrkraftzersetzend". Gegenüber Mitgefangenen vertrat er seine offenbar auch in den Verhören nicht gebrochenen Auffassungen. Er prophezeite die Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg, äußerte die Überzeugung, dass die marxistische Sache siegen werde, und äußerte sich "abschätzig" über den "Führer". Solche Äußerungen waren außerordentlich leichtsinnig, da auch Zingler wissen musste, dass gefangene Nazi-Gegner auch noch in den Gefängnissen bespitzelt wurden. Die standhafte Haltung Zinglers auch in den Gestapo-Verhören spricht für die Annahme, dass er prinzipiell seine Überzeugungen nicht preiszugeben bereit war. In dem Verhör bemühte sich Alfred Zingler, nur Tatsachen mitzuteilen, die der Gestapo sowieso bekannt waren, und keine anderen Personen zu belasten. Bei den Verhören in Gelsenkirchen wurde Alfred Zingler wahrscheinlich gefoltert. Nach der Niederschrift der Gestapo gab Alfred Zingler am Schluss der Verhöre zu Protokoll: "Mit meiner in Holland geleisteten illegalen Arbeit wollte ich dazu beitragen, das Ende des Dritten Reiches herbeizuführen und danach wieder eine republikanische Republik mit Presse- und Redefreiheit zu errichten." Nach Abschluss der Ermittlungen wurde Alfred Zingler zum Gerichtsverfahren vor dem Volksgerichtshof nach Berlin überführt. Dort wurde er angeklagt. Ihm wurde vorgeworfen, illegale Beziehungen zu Hauptfunktionären der illegalen SPD aufrechterhalten, an der Herstellung illegaler Hetzschriften und deren Verbreitung mitgearbeitet und schließlich wehrkraftzersetzend auf seine Umgebung in der Untersuchungshaft eingewirkt zu haben. Am 17. Juli 1944 tagte der Volksgerichtshof gegen Alfred Zingler. Vorsitzender Richter des 1. Senats des Volksgerichtshofs war der berüchtigte Roland Freisler. Unter seinem Vorsitz wurde Alfred Zingler vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Am 21. Juli 1944 wurde Alfred Zingler aus der Berliner Untersuchungshaftanstalt Alt-Moabit zur Vollstreckungshaft in das Zuchthaus Brandenburg-Görden verlegt. Am 28. August 1944, etwa zwei Stunden nach der Verkündung der Vollstreckung und nachdem er noch einen Abschiedsbrief an seine Frau geschrieben hatte, wurde Alfred Zingler nach nochmaliger Verlesung des Todesurteils im Zuchthaus Brandenburg-Görden mit dem Fallbeil hingerichtet. Nachdem wegen des verspäteten Transports von Margarethe Zingler nach Berlin der gemeinsame Verhandlungstermin geplatzt war, konnte der Volksgerichtshof die Durchführung des zweiten Teils des Verfahrens gegen das Ehepaar Zingler erst für September anberaumen. Zwei Tage vor der Verhandlung, am 14. September 1944, wurde Margarethe Zingler ins Gerichtsgefängnis Berlin-Charlottenburg gebracht. Der Volksgerichtshof tagte dann am 16. September 1944 im Hochverratsverfahren gegen sie. Margarethe Zingler wurde vom Volksgerichtshof, wiederum unter Vorsitz Roland Freislers, zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Das Urteil gegen Margarethe Zingler fiel wesentich milder aus, weil man ihre Aktivitäten hauptsächlich als Hilfe für ihren Mann bei dessen Widerstandstätigkeit interpretierte. Am 19. April 1945 wurde Margarethe Zingler, die einen Leidensweg durch mehrere Gefängnisse hinter sich hatte, von amerikanischen Truppen in Leipzig befreit. Aus Leipzig kam Margarethe Zingler, die zunächst in die Niederlande zurückkehren wollte, aber nicht über die Grenze durfte, im Oktober 1945 nach Gelsenkirchen zurück. In der "Zusammenbruchsgesellschaft" nach Ende des Zweiten Weltkrieges führte sie ihr Weg offensichtlich so schnell nach Gelsenkirchen zurück, dass sie noch Mitgründerin der SPD in Gelsenkirchen werden konnte. Margarethe Zingler wurde sogleich wieder mit zahlreichen Aufgaben in der Gelsenkirchener Sozialdemokratie betraut. Sie wurde Mitglied des ersten Unterbezirksvorstandes der wiedergegründeten SPD. Diese Funktion erhielt sie wohl insbesondere deswegen, weil man sie ausersehen hatte, den Wiederaufbau der Arbeiterwohlfahrt zu organisieren und diese dann auf der Ebene der Gesamtstadt zu leiten. So übernahm Margarethe Zingler ab 1945 unter verschiedenen Bezeichnungen Vorsitz und Geschäftsführung der Gelsenkirchener Arbeiterwohlfahrt. Ihre Arbeitsstätte wurde wiederum das"August-Bebel-Haus", das nach der Befreiung vom Nationalsozialismus der SPD zurückgegeben und mit Hilfe der entstehenden Gewerkschaften instandgesetzt wurde. Die Leitung der Arbeiterwohlfahrt hatte Margarethe Zingler bis in die 1960er Jahre inne. Nach ihrem Rücktritt aus Altersgründen wurde sie deren Ehrenvorsitzende.
Für ihre Partei wurde Margarethe Zingler im April 1946 in den erweiterten Bürgerrat berufen. Dort gehörte sie zu den 28 Gelsenkirchenern, die unter Anleitung der Besatzungsmacht die ersten Schritte zum Wiederaufbau kommunaler Selbstverwaltung und Demokratie zu leisten hatten. Bei den ersten demokratischen Gemeindevertreterwahlen nach der Befreiung vom Nationalsozialismus kandidierte Margarethe Zingler für ihre Partei und wurde erneut gewählt. So wurde sie ab Oktober 1946 bis 1948 nochmals Stadtverordnete. Margarethe Zingler starb am 16. Juni 1973 im Alter von 87 Jahren. Unter großer Anteilnahme ihrer überlebenden Weggefährten wurde sie auf dem Friedhof in Bulmke beigesetzt.
Zum Gedenken an Alfred Zingler, der in seinem politischen Wirken immer besonders der sozialistischen Arbeiterjugendbewegung und den sozialdemokratischen Kulturverbänden verbunden war, gab der Ortsverband Altstadt der Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken 1949 seinem Domizil den Namen "Alfred-Zingler-Heim". Gegen Mitte der 1950er Jahre wurde dieses Jugendheim im Zuge der Neugestaltung des Gelsenkirchener Marktplatzes und der Errichtung des DGB-Hauses der Jugend an der Gabelsberger Straße abgerissen. Dem ersten "Alfred-Zingler-Heim" folgte einige Jahre später das "Alfred-Zingler-Haus" am Margarethenhof 10. Als der "Verein Falkenjugend e.V." das 1958 neben dem "August-Bebel-Haus" erbaute Jugendheim übernahm, benannte er dieses Haus wieder nach dem Widerstandskämpfer, der nicht weit vom Standort des Hauses bis zu seiner erzwungenen Flucht aus Deutschland gelebt und politisch oft im "August-Bebel-Haus" nebenan gearbeitet hatte. Neben dem nach Alfred Zingler benannten Jugendheim erinnert auch die "Alfred-Zingler-Straße" an den zur Flucht gezwungenen und schließlich ermordeten Gelsenkirchener. Schließlich benannte der Rat der Stadt Gelsenkirchen am 18. Juli 1986 den Platz des Gelsenkirchener Hauptmarktes nach Margarethe Zingler.
Vgl. hierzu: Dokumentationsstätte "Gelsenkirchen im Nationalsozialismus" Katalog zur Dauerausstellung. Essen, 2000.
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