OnlineProjekt Ausstellung Zeitgeist 1933 - 1945
Auf diesen Seiten werden Dokumente ausgestellt, die den ganz normalen Wahnsinn unterm Hakenkreuz verdeutlichen und zum Nachdenken anregen sollen. Porajmos - Der Völkermord an Sinti und Roma Bild: Wehrmachtsangehörige und ein Soldat der Panzertruppen (rechts) zwingen einen "Zigeunerjungen" bei Babi Jar auf einer Geige zu spielen. Aufnahmedatum des Fotos ist der 29. September 1941, das Foto stammt aus dem Nachlaß eines ehemaligen Offiziers der Waffen-SS, der in Gelsenkirchen lebte. Am 19. September 1941 nahm die Wehrmacht Kiew ein. Am 27. September 1941 fand eine Besprechung über die "Evakuierung" der jüdischen Bevölkerung statt. Daran nahmen neben dem Ortskommandeur von Kiew u.a. auch Wehrmachtsoffiziere, Angehörige der Sicherheitspolizei, der Geheimen Feldpolizei und der Einsatzgruppe C teil. Der Höhere SS- und Polizeiführer im rückwärtigen Heeresgebiet Süd, Friedrich Jeckeln, der Befehlshaber der Einsatzgruppe C, Otto Rasch, sowie der Befehlshaber des Sonderkommandos 4a, Paul Blobel beschlossen, die Kiewer Juden zu ermorden. Mit der Durchführung wurde das Sonderkommando 4a beauftragt. Der Aufforderung, sich zur Umsiedlung an einer bestimmten Strasse zu sammeln, kamen über 30.000 jüdische Bewohner Kiews nach. Von dort aus mussten sie zum jüdischen Friedhof gehen, der an die Babij Jar-Schlucht angrenzte. Das Gebiet wurde mit Stacheldraht abgesperrt und von der Polizei des Sonderkommandos, Angehörigen der Waffen-SS und ukrainischen Polizisten bewacht. |
Man zwang die Menschen, ihre Kleidung abzulegen und sich in Zehnergruppen an den Rand der Schlucht zu stellen. Dann wurden sie mit Maschinengewehren niedergeschossen. In Babi Jar wurden am 29. und 30. September 1941, innerhalb von zwei Tagen, 33.771 Juden erschossen. In den folgenden Monaten wurden Tausende weitere Juden dorthin gebracht und erschossen. Auch als "Zigeuner" verfolgte Menschen und sowjetische Kriegsgefangene zählten zu den späteren Opfern. Die Zahl der am 29. und 30. September ermordeten Juden ist im Einsatzgruppenbericht dokumentiert. Insgesamt wurden nach Untersuchungen der sowjetischen Staatskommission in der Schlucht von Babi Jar (bei Kiew) vom 24. September bis zum 12. Oktober 1941 rund 100.000 Menschen ermordet. Was die Gesamtanzahl der Opfer in Europa betrifft, gibt es nach wie vor nur sehr vage Schätzungen. Sie variieren zwischen 250.000 und einer halben Million Roma und Sinti, die in den Konzentrationslagern, den Arbeitslagern und bei Massenerschießungen ermordet wurden. |