Der Internationale Holocaustgedenktag begann am Morgen des 27. Januar 2011 in Gelsenkirchen mit dem Vortrag eines jüdischen Zeitzeugen. Der gemeinnützige Verein Gelsenzentrum hatte die Veranstaltung in Gelsenkirchen initiiert, projek- tiert und begleitet. Rolf Abrahamsohn, Holocaust-Überlebender aus Marl, sprach im Carl-Friederich-Gauß-Gymnasium vor Schülern über seine Erfahrungen in der NS-Zeit. Der 85-jährige hat sieben Konzentrationslager überlebt.
"Riga war unser Auschwitz" *
Die Aula der Schule war bis auf den letzten Platz besetzt. Vor mehr als 200 Schülerinnen und Schülern erzählte Rolf Abrahamsohn aus seinem Leben, sprach unter anderem auch von Gewalterfahrungen in der Pogromnacht im November 1938, von der Deportation, die im temporären Judensammellager in der Ausstel- lungshalle am Gelsenkirchener Wildenbruchplatz ihren Anfang nahm, von der Ermordung seiner Familie. Man konnte eine Stecknadel fallen hören, es war mucksmäuschenstill. Gebannt lauschten die Schüler den Worten des hochbetagten Zeitzeugen.
* "Riga war unser Auschwitz" - Dieser Ausspruch von Rolf Rolf Abrahamsohn bezieht sich auf die Deportation jüdischer Menschen am 27. Januar 1942 von Gelsenkirchen und Westfalen nach Riga.
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