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Medienempfehlungen von GELSENZENTRUM: Filme


Aimée und Jaguar

Aimée & Jaguar ist ein Film von Max Färberböck. Er wurde 1998 nach dem gleichnamigen Buch von Erica Fischer gedreht und kam 1999 in die Kinos.

Der Film ist an tatsächliche Begebenheiten und Erlebnisse der Lilly Wust in Berlin zur Zeit des Nationalsozialismus 1943 und 1944 angelehnt. Im Zentrum steht die lesbische Liebe einer Nichtjüdin zu einer Jüdin. Die eigentliche Handlung des Films ist in zwei Szenen im Jahre 1997 eingebettet. Der Film beginnt im Jahre 1997, als eine 83-jährige Lilly in ein Altersheim zieht. Lillys Dienstmädchen Ilse, das 1945 verhaftet worden war, lebt bereits dort. Am Ende des Films erinnern sich Lilly und Ilse zurück. Obwohl Lilly traurig über die Tragödie ist, die sie für ihre Freundin und Geliebte verursacht hat, kann sie sich nicht vorstellen, wie ihr Leben angesichts ihrer obsessiven Lebe-Heute-Morgen-Sterben-Wir-Stimmung anders hätte verlaufen können.

Der Film "Aimée und Jaguar" wurde ausgezeichnet mit:
Golden Globe- Nominierung 2000 als "Bester fremdsprachiger Film"
Silberner Bär auf der Berlinale 1999
Bayerischer Filmpreis 1999
Deutscher Filmpreis 1999


Eine wahre Begebenheit

Erfahren Sie mehr über die Ausstellung "Das kurze Leben der Jüdin Felice Schragenheim", über Elisabeth "Lilly" Wust und die schmerzhaften Erinnerungen einer überlebenden Zeitzeugin, Elenai Predski-Kramer. → Eine wahre Begebenheit


Rezension Aimée und Jaguar: Der Ehemann Nazisoldat - die Geliebte der Frau eine Jüdin

Zu Beginn des Filmes tauchen aus der Handlung heraus Fragen auf...
Wer sind die zwei Frauen, die sich im Treppenhaus eines Altenheimes lange nach Kriegsende begegnen? Welcher gemeinsamen Wurzeln erinnert man sich, als man sich zufällig trifft, nach fast 50 Jahren Funkstille?

S C H N I T T

Ab hier liefert der sehr gefühlvolle Film die Antworten ... - alle Antworten? Die junge Felice (Jüdin im Untergrund) verliebt sich in Lilly (Mutterkreuzträgerin und Ehefrau eines Nazisoldaten) - wie könnte es Felice nun gelingen, Lilly von sich und der ihr entgegengebrachten Liebe zu überzeugen?
Schauplatz dieser wundervoll in Szene gesetzten und für diese Zeit wohl sehr ungewöhnlichen Liebesgeschichte ist Berlin in den Kriegsjahren 1943/44. Von oben drohen einem die Bombenangriffe der Engländer und Amerikaner umzubringen - unten, am Boden, lauert ebenfalls der Tod - überbracht von schnüffelnden Fanatikern / Anhängern des Nationalsozialismus.... - was würde wohl geschehen, würde Lilly entdecken, dass Felice Jüdin ist?

121 Minuten Film, die einem mehr als einmal nach Taschentüchern greifen lassen! Wer diesen Film in Gesellschaft anschaut und während des Abspannes feststellt, dass der Besuch immer noch nicht geweint hat, sollte umgehend den Puls und Atmung seines Gastes kontrollieren - er/sie muss bei trockenen Augen bereits aus dem Leben geschieden sein, denn dieser Film drückt garantiert auf die Tränendrüse! Das Buch zum Film steht (leider) immer noch ungelesen in einem meiner Regale - den Film jedoch, den hab ich mir heute zum fünften Mal angeschaut - und ich könnte ihn immer wieder laufen lassen!

Rezension: Stephan Seither aus Berg / Rheinland-Pfalz, Deutschland am 25. Dezember 2005; Amazon.de
Quellenwerk Aimée und Jaguar: Wikipedia


Andreas Jordan, Mai 2008