Niemand kennt den Tod, es weiß auch keiner, ob er nicht das größte Geschenk für den Menschen ist. Dennoch wird er gefürchtet, als wäre es gewiss, dass er das schlimmste aller Übel sei. (Sokrates)
Marlies Niehues starb am 23. September 2008 in einem Gelsenkirchener Krankenhaus. Sie wurde 72 Jahre alt. Marlies war mir eine gute Freundin, ich habe ihren Rat und ihre Kritik sehr geschätzt, sie hat mir Kraft gegeben und Mut gemacht. Mit ihren Beiträgen und Ideen hat sie die Ziele von GELSENZENTRUM tatkräftig unterstützt.
Als einen letzten Gruß sei Ihr dieses Lied gewidmet, sie liebte die schottischen Highlands sehr.
Als das Feuerkraut blühte - Eine Kindheit im Ruhrgebiet
Marlies hat als kleines Kind die Schrecken des Krieges erlebt, ihre autobiographischen Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg beschreibt sie in "Als das Feuerkraut blühte":
"Nie habe ich damit gerechnet, den 2. Weltkrieg zu überleben, die zahllosen Angriffe mit Bomben und Luftminen, den Artilleriebeschuss, die Tiefflieger, den Einmarsch der Alliierten, den Hunger und all das Leid. Als kleines Mädchen hatte ich geglaubt, der Schrecken werde nie mehr ein Ende nehmen, werde ewig dauern. Und ganz bestimmt würde ich nicht mit dem Leben davonkommen. Auf meine ängstliche Frage: "Wann ist denn endlich der Krieg zu Ende?" antwortete mein Vater manchmal: "Es gab vor langer Zeit schon mal einen 30jährigen Krieg, und auch schon einen 100jährigen." Die 6 Kriegsjahre, die wir durchleiden mussten, waren für mich, für ein Kind, das bei Kriegsausbruch 3, bei Kriegsende gerade 9 Jahre alt geworden war, länger als 100 Jahre, endlos, mein ganzes Leben, meine ganze Kindheit." Marlies Niehues hat ihre Lebensgeschichte aufgeschrieben als Botschaft an nachfolgende Generationen. Um davon zu erzählen, wie viel Leid und Unheil Kriege über die Menschheit bringen und dass es niemals einen "gerechten Krieg" geben kann. Marlies Niehues, eine Kindheit im Ruhrgebiet → "Als das Feuerkraut blühte"
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